Reisebericht Piatra Neamț und Bacău vom 12. bis 19. September 2021

von Ingrid Weidig

Sonntag, 12. September 2021

Mindestens drei Stunden vor Abflug musste ich am Flughafen in Dortmund sein! Diverse zusätzliche Kontrollen seien notwendig, um den Corona-Regeln zu entsprechen, so die Begründung. Alle Reisenden müssen sich schön weit voneinander in Warteschlangen aufstellen. Um einen etwaigen Corona-Ausbruch zu vereiteln, wurden alle Sitzbänke in den Warteräumen abmontiert. Nun sitzen die Menschen nicht eng nebeneinander, sondern stehen sich 2 Stunden lang die Beine in den Bauch. Dabei müssen sowieso alle nachweisen, dass sie entweder geimpft oder erst kürzlich negativ getestet wurden. Nach der langen Herumsteherei sitzen dann alle  2 Stunden lang dicht an dicht nebeneinander im Flugzeug. Logisch?

Um 18.30 Uhr Ankunft am Flughafen Suceava, Moldova, Rumänien. Dort muss ich erneut nachweisen, dass ich gegen Covid-19 geimpft oder genesen bin, oder kürzlich negativ getestet wurde. Aber anders hätte ich doch erst gar nicht ins Flugzeug gedurft ?
Das Ganze wirkt auf mich etwas chaotisch, die Kontrollierenden sprechen nur Rumänisch, denn Ausländer landen scheinbar selten in Suceava. Aber ich wurschtel mich halt so durch, zeige meine CovApp, eine zuvor ausgefüllte Deklaration und meinen Personalausweis vor. Ich darf rumänischen Boden betreten. Sobald das geschehen ist, scheint Covid-19 nicht mehr existent zu sein. Masken? Sicherheitsabstand? – Fehlanzeige, ich hoffe, dass 2x Biontech mich schützt.

Claudia Filip holt mich am Flughafen ab, und wir fahren zu ihr nach Hause nach Piatra Neamț, 2 Autostunden entfernt immer Richtung Süden. Hier lerne ich ihren Mann Ilie kennen und werde im Hof von einer kunterbunten Hundemeute, es sollen ca. 65 sein, mehr oder weniger freudig begrüßt, beschnuppert, angeknabbert oder auch verbellt. Alles ganz normal. Im Haus verteilen sich etwa 40 Katzen unterschiedlichsten Alters. Manche sind so winzig, dass sie mit einer 5 ml Spritze gefüttert werden müssen. Ich bin etwas überwältigt und stelle mir vor, wieviel Arbeit es macht, all diese Hunde und Katzen zu füttern, den Hof vom Hundedreck zu säubern, die Katzenklos zu reinigen und dann noch 10 Minikatzenbabies von Hand zu füttern. …. Ein Fulltime Job. Sofort fallen mir mehrere Hunde mit Behinderungen auf, mit nur drei Beinen, blind oder nur einem Auge, oder gelähmten Hinterbeinen. Sie alle finden hier eine Zuflucht.

Ich freue mich auf morgen, da werde ich Menschen und Tiere näher kennenlernen.

 Am Montag, den 13. September starten wir gegen 8.30 Uhr zur Tierarzt-Praxis von Andrei Tudor in der Innenstadt von Piatra Neamț.

Dort wird heute eine Kastrationsaktion angeboten, bei der Tierbesitzer ihre Hunde und Katzen kostenlos kastrieren lassen können.
Wir vom Netzwerk Rumänienstreuner haben dafür Geld gesammelt und finanzieren dieses Programm. 
Unsere erste Aktion in Rumänien, war die finanzielle Unterstützung einer Kastrationsaktion am 9. September für Tiere mit Besitzern in Dragomirești, einem Dorf in der Nähe von Piatra Neamț. Der Tierarzt Andrei Tudor führte folgende Kastrationen durch: 8 Hunde, 22 weibliche Katzen und 12 Kater.
Auch heute kommen recht viele Menschen mit ihren Tieren, die erfreulich gut gepflegt sind, um die Tiere unfruchtbar machen zu lassen: 8 Hunde, überwiegend weibliche Tiere, 6 Katzen und 2 Kater. 

So konnte ich live erleben, dass dort wirklich gute und saubere OP’s durchgeführt werden!

Eigentlich hatten sich zuvor ca. 30 Tierbesitzer angemeldet, aber auch so war es gut, zumal mehrere Hündinnen tragend waren, was eine Operation natürlich erschwert und wesentlich verlängert. Man fragt sich nur, warum deren Besitzer erst zur Kastration kommen, wenn es fast zu spät ist. Aber das werde ich nie verstehen.

Am Nachmittag habe ich dann etwas Zeit und mir Claudias Hunde angesehen. Die, die mich gestern Abend eher unfreundlich begrüßt hatten, kommen jetzt neugierig näher, oft im Schutz größerer Artgenossen. Hier finden sich wirklich Hunde jeden Alters und jeder Größe zusammen, zuerst sehe ich nur 2 Hunde auf drei Beinen, ein sehr altes blindes Hundemännchen, ein Pudelartiges Tier mit gebrochenem Unterkiefer, später zeigt sich noch ein etwas grantiger Mioritc mit ebenfalls nur 3 Beinen, der wohl schwer misshandelt wurde. Dazwischen robbt eine kleine Hündin mit gelähmten Hinterbeinchen ausgesprochen fröhlich auf mich zu. Und Junghunde! Überall toben und spielen Junghunde und Welpen ab etwa 8 Wochen. Etwas abgetrennt vom Rummel liegt in einer Hütte eine sehr ängstliche Hündin mit 3 ziemlich kleinen Welpchen. Die Kleinen haben die Angst ihrer Mutter zum Glück nicht übernommen. Die Hunde könnten sich im wirklich großen Garten gut verteilen, doch wie Hunde nun mal so sind, halten sich fast alle auf den Terrassen rund ums Haus auf. Sie möchten möglichst nah bei den Menschen sein. Das ist eine gute Voraussetzung, dass auch die kleinsten Welpen sich schnell an die Menschen,deren Verhaltensweisen und Beschäftigungen gewöhnen können.  
So viele freundliche Junghunde purzeln hier durcheinander, manche noch ganz klein, andere schon rüpelige Junghunde, sie erkämpfen sich spielerisch ihre eigenen Rangordnungen, immer unter der Aufsicht einiger erwachsener Hunde, die die Halbstarken in ihre Schranken weisen. Die meisten haben keine Namen. 
Ich starte auf Facebook direkt eine Taufpatenschaftsaktion. 
Für 40 € kann ein Pate oder eine Patin dem Hund einen Namen geben, wir finanzieren damit die Erstversorgung, bestehend aus Entwurmung, Entflohung, Transponder, Impfungen … 

Zwischen all den Junghunden beobachte ich einen Welpen, der eher teilnahmslos im Körbchen liegt und extrem mager ist. Bei genauem Hinsehen merkt man, dass er stark dehydriert ist, sein Fell ist stumpf und das Zahnfleisch sehr blaß. Mit einer 10 ml Liter Spritze flößen wir ihm Vitamine und Trinkwasser ein. Seine Taufpatin nennt ihn Lykke, das ist dänisch und heisst Glück. Er darf diese Nacht im Badezimmer schlafen, schön eingewickelt in eine Plüschdecke. Lykke ist sehr müde und mag nichts fressen. Es macht mich traurig, dieses winzige Tierchen so leiden zu sehen. Manchmal seufzt und wimmert es leise. Morgen fahren wir mit ihm zum Tierarzt!

Gleich Dienstag morgen, den 14. September, besuchen wir das Städtische Tierheim von Piatra Neamț. Hier treffe ich den Tierarzt Andrei Tudor wieder, denn heute ist Kastrationstag im Tierheim. Ich schaue mich im Tierheim in aller Ruhe um, und bin überwältigt von dem Lärm, den die rund 260 Hunde machen. Einer fängt an zu bellen, und alle machen mit. Sie haben ja auch sonst nichts zu tun. Einzige Abwechslung: wenn jemand kommt und die Zwinger sauber macht, oder wenn Futter ausgeteilt wird. Jedes noch so kleine Ereignis muss lautstark kommentiert werden.  Ich bin so ein „Ereignis“, die einen kläffen mich wütend an und verteidigen ihren armseligen Zwinger, andere freuen sich ein krumme Nase, weil ein Mensch vorbei kommt, und die dritte Gruppe, das sind die, die mir besonders lieb sind: die sitzen einfach nur da, sagen nichts, kommen schwanzwedelnd ans Gitter suchen meine Hand, betteln um etwas Aufmerksamkeit. Und dann sind da noch die ängstlichen, verstörten Hunde, die hoffen, dass dieser Mensch ihnen nichts Böses tut.

Viel zu viele Hunde werden in viel zu kleinen Zwingern gehalten, immer wieder gibt es lebensbedrohliche Aggressionen und Verletzungen unter den Hunden. Fast täglich werden neue Welpen gebracht, laut Tierarzt Andrei Tudor, werden wohl rund 80% davon an Parvovirose sterben, trotz Welpen-Impfung gegen Parvo. Ihr Immunsystem ist zu sehr geschwächt.

Es gibt einen alten Tierheimbereich mit zum Teil arg heruntergekommenen Zwingern, und einen relativ neuen mit luftigen, sauberen, aber – wie ich finde – viel zu kleinen Zwingern. Freilauf haben diese Hunde leider nie. Ich sehe wirklich viele freundliche Hunde jeden Alters, jeder Größe und jeder Mischung dort. 
In eine Hündin habe ich mich auf den ersten Blick verliebt, sie läuft schweigend am Gitter entlang. Als ich sie mit der Tierheimleiterin Mihaela im Zwinger besuche, ist sie ausser sich vor Freude. Ich nenne die Hündin Vicky und möchte für sie ein liebevolles  Zuhause finden. Sie ist eine von sehr vielen, aber man kann ja leider nicht alle retten …..

Am Mittag fahren wir mit dem kleinen kranken Lykke zum Tierarzt, sein Zustand hat sich leider nicht verbessert, er braucht dringend Infusionen mit Ringer Lactat. Beim Tierarzt kommt er an den Tropf und erhält so weitere Vitamine, Medikamente, Elektrolyte intravenös … Wir versuchen alles, was dem kleinen Kerlchen wieder auf die dünnen Beinchen helfen soll. Ein Schnelltest ergibt, dass es nicht die Parvovirose ist, sondern das Canine Coronvirus, welches Magen-Darm-Erkrankungen hervorruft und so zur Austrocknung führen kann. Lykke ist so ein tapferes kleines Kerlchen. Hoffentlich haben sich keine anderen Welpen angesteckt. Leider gibt es bei Claudia keine wirkliche Quarantäne. Er bleibt weiterhin im Badezimmer und ich putze fast stündlich, weil er heftigen Durchfall hat. Hauptsache er überlebt. Immer wieder lege ich ihn zu mir auf den Bauch, da ist es warm und weich, er scheint das zu genießen.

Mittwoch, 15. September
Lykke scheint es schlechter zu gehen als gestern, der eineinhalb Kilogramm leichte Welpe ist noch leichter geworden und ganz schlaff. Jetzt brauchen wir ein kleines Wunder. Aber wir sagen uns: Aufgeben ist keine Option, also kommt er erneut zum Tierarzt an den Tropf. Dort ist er in sehr liebvollen Händen.
Claudia und ich fahren nach Bacău, eine Fahrstunde südlich von Piatra Neamț. weil wir dort ein Treffen mit Florin Suciu vereinbart haben. Florin kenne ich über Facebook und als „Geschäftspartner“ schon länger, er hat ein professionelles Transportunternehmen für Hunde und Katzen von Nordost-Rumänien nach Deutschland, Belgien, Holland, Dänemark und Schweden. Cat and Dog Transport. Er hat schon viele Hunde aus Ditrău sicher und komfortabel nach Deutschland gebracht.
Was mir gefällt, ist, dass er mit dem Gewinn, den er dabei macht, ein eigenes privates Tierheim, bzw. eine Pflegestelle aufbaut, und sich engagiert für die Straßenhunde aus Bacău und die Tiere im dortigen Städtischen Tierheim einsetzt. In seine Pflegestelle nimmt er regelmäßig Tiere aus der dortigen Tötungsstation auf. Durch seinen Job als Transporteur hat er zahlreiche Kontakte zu Tierschützern aus ganz Westeuropa. Ich bin neugierig auf sein Ringo Land Shelter

Ringo war der Name, seines ersten geretteten Straßenhundes. Wir fahren auf das Tierheim Gelände und wundern uns: Es ist eine sehr weiträumige Anlage und es ist still. Wo ist das Tierheim? Wo sind die über 200 Hunde? Man hört ja nichts?
Wir werden von Florin herzlich begrüßt und er führt uns herum: zwei riesengroße Scheunen, etliche ehemalige wahrscheinlich landwirtschaftliche Gebäude als Lagerhallen und Werkstätten. Aussen große Flächen mit geräumigen Hundezwingern. Dazu Büros und Wohnräume für Volontäre aus ganz Europa. Über „workaway“ kommen zumeist jüngere Leute aus ganz Europe und helfen für ca. 4 Wochen 5 Stunden täglich gegen Kost und Logis im Ringo Land Shelter. Zwei junge Franzosen bauen derzeit eine neue Zwingeranlage auf. Das hilft Florin, indem er Lohnkosten für Handwerker einsparen kann und den jungen Leuten bringt es Land und Leute und die Notwendigkeit des Tierschutzes in Rumänien näher. 
Ich lerne auch Anne aus Deutschland kennen, die als Voluntärin hier mithilft und das Gästehaus anstreicht. Wir gehen gemeinsam durch die weitläufigen Anlagen und werden fast überall von freundlichen Hunden begrüßt und beschnüffelt: Streichel mich dagen ihre Blicke. Kaum einer bellt uns an, nur sehr wenige sind knurrig oder aggressiv. Selten habe ich so viele entspannte Hunde in einem rumänischen Tierheim gesehen. 

Das Herzstück des Tierheims ist die Quarantänehalle, sehr geräumig und hell. Dorthin kommen die Hunde, die Florin entweder von der Straße aufsammelt, oder die er mit Hilfe von Paten und Sponsoren immer wieder aus dem städtischen Tierheim in Bacău, das als sehr grausam beschrieben wird, bei sich aufnimmt. Dort haben sie es gut, die Zwinger werden mit alten Bettüchern und Decken ausgelegt, die täglich gewaschen werden. Mehrere Waschmaschinen sind im Dauereinsatz, und die Wäscheberge auf den Bildern sind jeweils die sauberen Textilien. Auch hier ist es sehr ruhig und entspannt, ich staune nur. Die Hunde kommen freundlich an, man sieht, dass manche zuvor wirklich Schlimmes erlebt haben. Jetzt geht es ihnen gut, sie werden gut gefüttert, medizinisch versorgt und liebevoll behandelt. Hier können sie sich erholen und wieder Vertrauen gewinnen. Zusammen mit Anne bin ich zweimal über das ganze Gelände gelaufen, es ist schön hier. Fast wie eine ländliche Idylle. In der Mitte, dort wo keine Hunde herumlaufen, wachsen Tomaten, Kartoffeln, Mais und übers Gelände verteilt sieht man viel Obstbäume. Ein schöner entspannter Ort.

Viel zu schnell müssen wir leider wieder zurück nach Piatra Neamț, denn unter anderem wartet ja Lykke beim Tierarzt auf uns. Wir fahren auf der Hauptverbindungsstraße zwischen den beiden Städten, wobei mir wieder mal auffällt, dass Rumänien ein Land der Zäune ist: einer fantasievoller als der andere. Fast jedes denkbare Material kann dazu benutzt werden, sich einzugrenzen oder abzugrenzen. Während Claudia fährt, fotografiere ich aus dem Seitenfenster die Zäune und die noch aus sozialistischer Zeit stammenden protzigen Ortseingangsschilder der Regierungsbezirke. Sie haben mich immer fasziniert.

Kurz vor drei sind wir beim Tierarzt und holen Klein-Lykke ab. Er sitzt in seiner Katzenbox, und als Claudia ihn herausnimmt, wedelt sein winziges Schwänzchen ganz zaghaft. Was für eine Freude!

Den restlichen Nachmittag verbringe ich bei den Hunden, die sich täglich mehr freuen, und zutraulicher werden. Sogar die etwas grantelige Hundechefin Donna ist mit Käse bestechlich, der dreibeinige Mioritic Hugo kommt freudig angehüpft, der uralte Max und die immer fröhlichen Welpen sowieso. Nur wenige  können sich partout nicht mit meiner Gegenwart anfreunden.

Unseren kleinen Lykke nehme ich mal mit raus, setze ihn zur Hündin Blue auf das Sofa. Er soll in der Nachmittagssonne seine kleinen Artgenossen sehen können. Das klappt und motiviert ihn, auch mal etwas herum zu staksen und sein Geschäftchen draussen zu machen. Als es dann Abendessen gibt, macht er sich doch glatt über Blues Futternapf her Der Napf ist größer als der Hund, aber mit leckerem Nassfutter gefüllt. Ich staune, dass Blue ihn gewähren lässt. Es gibt Hoffnung für den kleinen Glückskeks.

Abends versuche ich mich auch mal als Katzenmama und möchte solch einem winzigen, gerade mal 10 Tage alten Tierchen 5ml warme Katzenmilch ins Mäulchen geben. Das ist wirklich nicht so einfach, das Tierchen zappelt, strampelt und wehrt sich dagegen. Bei Ilie klappt es viel besser. Er hat mehr Übung. Die echte Katzenmutter von 7 der insgesamt 10 Babies schaut uns zu, sie hat die Kleinen nur wenige Tage nach der Geburt gesäugt, jetzt sorgt sie nicht mehr für sie, warum auch immer. 3 weitere mutterlose Kitten von der Straße kamen hinzu.

Überall hier im Haus turnen Katzen jeden Alters herum, und es werden immer mehr, denn überall werden Kätzchen einfach weggeworfen, oder die Muttertiere auf den Straßen überfahren. So viel tote Katzen entlang der Straßen. Hier gibt es wirklich nur eine Möglichkeit der Hilfe: Kastration!!!

Nur müssen die Menschen hier erst noch stärker dafür sensibilisiert werden, dass es unglaublich grausam ist, winzige Katzen einfach lebend im Müll zu entsorgen. Sie verhungern und verdursten jämmerlich

Kostenlose Kastrationsaktionen, finanziert durch Tierschützer*innen aus dem In- und Ausland sind mehr als notwendig, doch leider gibt es nur eine sehr begrenzte Anzahl von Tierärzten hier, die das professionell und routiniert beherrschen und die bereit sind, solche „minimalinvasiven“ Operationen durchzuführen. Kleintiermedizin ist an den Hochschulen für Tierärzte scheinbar immer noch kein Lehrfach, da geht es mehr um Pferde und „Nutzvieh“. Andrei Tudor erzählt mir, dass er die Methode des Kastrieren (Ovariohysterektomie bei Weibchen = Entfernung der Eierstöcke und einem Teil der Gebärmutter) bei einem Tierarzt in Deutschland gelernt hat, und sich übers Internet weiterbildet. Da müsste sich wirklich etwas ändern.

Donnerstag, 16. September

Gleich am Morgen fahren wir nach Negrești, einem Dorf nicht weit von Piatra Neamț entfernt. Eigentlich war die Planung folgende: Wir holen bei einem alten Mann eine Mutterhündin mit ihren 8 Welpen ab, bringen die Hündin zum Kastrieren zum Veterinär, bringen sie zurück, und Claudia und Ilie nehmen sich der Kleinen Welpen an. Eigentlich. Manchmal gibt es Menschen auf deren Bekanntschaft man verzichten kann. Trotz heftiger Diskussionen und Überzeugungsversuche möchte der „Herr“ seine Hündin nun doch nicht kastrieren lassen, er will nur die Welpen los werden. Also werden in ca. 6 Monaten weiter Hundebabies zur Abholung bereitstehen?

Das Wohnhaus und der dazu gehörige Garten sind kein schöner Ort, es gibt noch viele weitere Hunde hier, teils in Zwingern, teils in einem Schuppen. Umsehen dort ist nicht erwünscht und fotografieren schon gar nicht. So nehmen wir nur die 8 völlig verlausten,verflohten und verwurmten ca. 6 Wochen jungen Welpen mit. Sie dort zu lassen, wäre keine Option gewesen. 

Auf dem Nachhauseweg halten wir kurz bei einem Schafshirten und seinen wunderschönen Hunden an. Solche Erlebnisse stehen in krassem Gegensatz zu dem gerade vorher gesehenen, und das lässt einen auch an das Gute und Schöne glauben: Ein friedliches Bild, von grasenden Schafen, grünen Hügeln und Stille. … Doch schnell hat uns die Stadt wieder mit Lärm und Chaos, Straßenhunden und -Katzen. Dabei ist Piatra Neamț eine schöne Stadt, am Fuß der nordöstlichen Karpaten gelegen, mit Blick auf das weite hügelige Land der nördlichen Moldova und Bukovina.

Ich wusste nicht wieviele Flöhe und Läuse auf einen Welpen passen. Die Kleinen werden gleich vor Ort erstmal entwurmt. Zuhause rückt Claudia den Ektoparasiten zu Leibe und ich lerne wie man Flöhe killt. Die Welpen werden mit einem Floh-Puder behandelt, dann werden Flöhe und Läuse von Hand abgesucht. Ich lerne, beduselte Flöhe mit dem Daumennagel zu zerquetschen. Es dauert einige Zeit bis 8 Welpen leidlich befreit sind. Die Kleinen sind so lieb, sie wehren sich nicht, zappeln oder quieken nicht. Sie bleiben in ihrem Gitterbox. Zwei Stunden später haben dann noch viele weitere Flöhe die gepuderten Hündchen verlassen und sind verendet. Die Welpen müssen noch eine Nacht in den Gitterboxen ausharren, bis sich auch der letzte Floh verabschiedet hat.

Gegen Abend bekommen Claudia und Ilie einen Anruf, dass in einem Waldstück eine Fahrstunde entfernt ein Schäferhund mit nur einem Auge herumstreunt. Sie fahren noch am späten Abend hin und fangen den ausgesprochen freundlichen Rüden ein. Er ist trotz allem glücklich und liebt Menschen. Was mag ihm widerfahren sein?

Freitag, 17. September.
Schon früh fahren wir nach Ștefan cel Mare, wo Tierarzt Andrei Tudor und sein Kollege Traian schon bei den Vorbereitungen sind, um möglichst viele Hunde und Katzen unfruchtbar zu machen. In einer leerstehenden Halle wird ein Tisch aufgestellt, dazu eine Lampe und los geht’s. Andrei macht seinen Job sehr routiniert und effektiv. Draußen auf einem weiteren Tisch werden die Hunde und Katzen von Traian vorbereitet, sobald sie von der Narkose eingeschlafen sind: Bauch rasieren, auber machen, desinfizieren, der Tierarzt legt eine Verweilkanüle für den Fall, dass weiteres Narkosemittel gegeben müsste, und das Tier kommt auf den OP-Tisch. Nach der Kastration, die man hier als Sterilisation bezeichnet, wird der Hund oder die Katze schön sauber gemacht, die Wunde wird erneut desinfiziert und eingesprüht. Das Tier wird dem Besitzer zurückgegeben, er bekommt eine Bescheinigung, dass sein Tier sterilisiert wurde. 
Leider läuft es dieses Mal sehr schleppend und es kommen weit weniger Menschen, als erhofft. Trotzdem konnten heute 5 Hündinnen, ein Rüde und 8 weibliche Katzen unfruchtbar gemacht werden.

Samstag, 18. September

Wieder im Tierheim Piatra Neamț, wieder diese überfüllten Zwinger, wieder diese aufgeregten Hunde, der Lärm … Es ist so deprimierend. Nur einige Junghunde laufen frei auf einer Wiese, die allerdings noch viel mehr Hunden Platz bieten könnte, wenn man es etwas besser organisieren würde. Man könnte die Wiese unterteilen, aber es werden nur immer wieder dieselben viel zu kleinen Zwinger gebaut, in die dann möglichst viel Hunde gestopft werden.  Ich will nicht wissen, wieviel Hunde sich aus purem Frust hier gegenseitig verletzen oder sogar tot beissen.
Es ist so, als würde ich wieder in meine Anfangszeiten 2012 in Gheorgheni zurück versetzt, da war es genauso, viele Hunde in engen Zwingern, und viel unberührte freie Fläche drum herum …

Stellt euch das mal bildlich vor: 6 junge mittelgroße Hunde auf vielleicht 12 Quadratmeter eingepfercht, 24 Stunden am Tag, Monat für Monat und manche jahrelang, ohne irgendeine Abwechslung, drum herum weitere 260 Hunde in ähnlichen Käfigen, sie hören sich alle, Sichtschutz ist kaum vorhanden. …
Heute ist Samstag und man sieht nur einen Pfleger, der sauber macht, gefüttert werden die Hunde am Wochenende von Claudia und ihrem Mann. Warum das so ist, habe ich nicht verstanden, mir fehlt nach nur wenigen Stunden der Überblick über die Organisation dieses „Tierheims“. Mir fällt so vieles ein, was man relativ einfach verbessern könnte …

Auf dem Rückweg nehmen wir Vicky aus dem Tierheim mit, so kann sie sich hier auf der Pflegestelle bei Claudia und Ilie schon mal erholen und an Menschen gewöhnen. Sie ist sehr zutraulich, hat aber Angst vor den vielen Hunden und klebt deshalb an meinem Bein, was ihr sicherer erscheint. Sie ist so schön und sanft. Ich gehe auf dem Gelände mit ihr spazieren, Halsband und Leine findet sie nicht gruselig, sondern geben ihr Sicherheit.

Abends machen wir Menschen einen kleinen Ausflug nach Pangrați, einem kleinen orthodoxen Kloster mit einer hübschen Biserica, inmitten einer ruhigen Landschaft gelegen. Ein erholsamer Ausgleich zu dem Lärm und dem Elend im Tierheim. 

Sonntag, 19.September

Heute geht es für mich zurück nach Deutschland, am Vormittag habe ich noch genügend Zeit mich von den Menschen und den Hunden zu verabschieden. Fast alle haben sich an mich gewöhnt, kommen an, und selbst die eher abweisende Donna, Penelope und Max, lassen sich vorsichtig kraulen. Etwas Käse hat schon immer geholfen, Hunde zu bestechen.

Die 8 kleinen „Flohwelpen“, die wir Donnerstag aus Negrești geholt haben, sind inzwischen putzmunter und purzeln rund ums Haus herum. Die vier weissen Hundemädchen und ein graubrauner Junge sind zutraulich, drei kleine braune Rüden würden gerne in einem Mauseloch verschwinden. Sie passen auch äußerlich nicht zu diesem Wurf. Wer weiss schon wer Mutter oder Vater ist. Sie sind alle niedlich und vergnügt und es geht ihnen hier schon so viel besser vorher. Auch wenn es irgendwie Wahnsinn ist, immer mehr Hunde einzusammeln, für diese Kleine ist es eine 2. Chance!

Gegen Mittag machen wir uns auf, Claudia bringt mich zum Flughafen nach Suceava. Je mehr wir nach Norden in die Karpaten kommen, desto regnerischer und kälter wird es. Ich fotografiere aus dem Auto heraus jenes anachronistische Chaos rumänischer Städte, das mich schon seit 1990 fasziniert.
Immer noch scheint die Stromversorgung auch in den Städten über abenteuerliches „Kabelgewirr“ oberirdisch zu laufen, daran hat sich nichts geändert. Allerdings sind Stromausfälle sehr viel seltener geworden. Immer noch dominieren die Elemente der Sozialistischen Architektur und der Plattenbauten die Städte, manche wurden renoviert, andere verfallen vor sich hin.
Doch das muss man anerkennen: das Mobilfunknetz und Internet läuft hier wesentlich stabiler als in unserem Dorf mitten in Deutschland.

Nachtrag 1. Oktober 2021
Das war meine erste Reise nach Rumänien für den Verein NETZWERK RumänienStreuner.

Und ich habe einige Zeit gebraucht, das alles zu verdauen.
Ich habe einen mir bis dahin in Bezug auf den Tierschutz unbekannten Landesteil von Rumänien ein wenig kennen gelernt, mir einen ersten Überblick verschafft und einen kleinen Einblick in das Leben von Tierschützern vor Ort bekommen.

Piatra Neamt liegt nur 2 Autostunden nordöstlich von Ditrau und Gheorgheni auf der Ostseite der Karpaten, im Landesteil Moldau (Moldova). Doch es ist eine ganz andere Welt, was mir auch schon in den früheren Jahren immer wieder aufgefallen war. Das liegt an der wechselvollen rumänischen Geschichte und den vielen unterschiedlichen Volksgruppen, die hier leben.

Je weiter man nach Osten kommt, desto öfter trifft man wirklich extrem arme Menschen am äußersten Rand der Europäischen Union. Vor allem in den ländlichen Gemeinden gibt es mitunter kein fließendes Wasser oder keinen Strom in den Dörfern. So manche Familie kämpft um das reine Überleben, was die Menschen dazu zwingt, ihre Familien zu verlassen, um im westlichen Ausland unter oft ebenfalls miserabelsten Bedingungen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihre Angehörigen, vor allem die Kinder und die Alten Menschen mit zu versorgen.

Immer wieder habe ich beobachtet, dass die Menschen ihre Haustiere lieben und sie als Freunde und Begleiter betrachten. Doch leider vermehren sich die Tiere mehrmals im Jahr, und nicht jeder bringt es über sich, die Welpen und Kätzchen gleich nach der Geburt zu töten. Daher werden sie ausgesetzt oder landen irgendwo, in der Hoffnung, die Natur werde es schon regeln. Geld, um Hunde oder Katzen vom Tierarzt kastrieren zu lassen, ist natürlich nicht vorhanden. 

Nur Kastrationskampagnen können hier helfen! Die Kosten dafür müssen dann die übernehmen, die mehr Geld und Mitleid mit den verlassenen, ausgesetzten Tieren haben: Im Vergleich zu Deutschland ist das wirklich wenig: Kastration eines Hundes: 35 €, einer weiblichen Katze 18 € und eines Katers 10 €

Es gibt über Moldova verteilt viele Tierschützer und -vereine. So habe ich auch Claudia und Ilie Filip über Facebook kennengelernt und jetzt besucht. Sie haben den Tierschutz seit etwa einem Jahr zu ihrem Lebensinhalt gemacht und ihr komfortables geräumiges Haus am Stadtrand ist jetzt Pflegestelle für ausgesetzte Hunde und Katzen. Sie nehmen alle Tiere bei sich auf, die irgendwie in Not geraten sind. Hunde und Katzen bekommen ihre 2. Chance, egal wie krank oder alt, oder wie winzig sie sind.
Was mich von Beginn an überzeugt hatte, waren die zahlreichen Kastrationsprojekte, die sie gemeinsam mit dem Tierarzt Andrei Tudor organisiert haben:
Anfang 2021 hatten sie angefangen, das erste Ziel, hieß 100 Kastrationen in einem Jahr, dann 500 … Letzlich postete Claudia auf Facebook:

Wir sind an unserem Ziel angekommen und eine weitere Reise wird beginnen. …

Der Verein Claudia Încă o șansă hat heute nach 8 Monaten Aktivität die Schwelle von 1000 (sogar 1001) Sterilisationen erreicht.

Ich bin stolz und möchte diesmal wirklich prahlen. Es ist eine rumänische Kampagne, 75 % der Fonds sind Spenden unserer Landsleute und nur 25 % sind Mittel aus dem Ausland.

Es ist eine transparente Aktion und wir können mit Stolz sagen, dass in 8 Monaten 1001 Fellbabys sterilisiert wurden (41 Hunde, 226 männliche Katzen und 734 weibliche Katzen) auf Kosten von 76690 Ron. …

Wir hätten es nicht alleine schaffen können. Die kleinste Spende war 3 lei, die größte 5000 lei. Fantastische Menschen haben an uns geglaubt, auch wenn wir es selbst nicht getan haben. Vielen Dank an Doktor, dass Sie meine Verrücktheit akzeptiert haben, arbeiten, manchmal bis zur Erschöpfung und gemeinsam haben wir es geschafft. Wir halten hier nicht an, wir haben gerade gelernt, die Kampagne geht weiter und wir brauchen weiterhin eure Unterstützung.

 

Die Woche mit Claudia und Ilie Filip war sehr intensiv und durchaus anstrengend, ich frage mich, wie man das über eine längere Zeit aushalten kann.

Anders als zuvor mit den rumänischen Verein GATE in Gheorgheni wollen wir kein eigenes Tierheim übernehmen oder aufbauen, sondern versuchen, verschiedene helfende Tierschützer und Organisationen zusammenzubringen. Durch den Besuch in Bacau zum Beispiel hat Claudia das Transportunternehmen und Shelter von Florin Suciu kennengelernt, der schon seit einigen Jahren für die Karpatenstreuner und zahlreiche andere Tierschutzorganisationen Hunde und Katzen professionell von Rumänien nach Westeuropa bringt. Für Claudia ist das ein wichtiger Kontakt, so kann sie z.B. Transporte ihrer Hunde selber organisieren.

Schon Mitte Oktober dürfen 7 Junghunde aus Claudias Pflegestelle und eine Hündin aus dem Städtischen Tierheim mit Florin nach Deutschland kommen. Hier ein herzliches Dankeschön an die Pflegestellen in Deutschland.

Anders als im Tierheim in Ditrau, wo der Verein sämtliche Kosten für Gelände, Gebäude, Menschen und Tiere übernommen hatte, zahlen wir jetzt nur Pflegekosten für die Hunde, die wir übernehmen. Das ist ein ganz anderes, aber durchaus übliches Modell.

Wir haben uns versuchsweise auf folgende Lösung geeinigt: Wir als Verein adoptieren mit Vertrag Hunde aus ihrer Pflegestelle, Claudia bezahlt vorher  sämtliche Kosten für Futter und medizinische Versorgung, solange die Tiere bei ihr sind. Wir organisieren und finanzieren den Transport.

Dabei kommen wir auf eine durchschnittliche Gesamtsumme von ca. 250 € pro Hund. 40 € davon werden durch die Taufpatenschaften finanziert, der Rest dann pro Hund über Ausreise-Tickets in Form von Spendenaktionen. in Deutschland werden die Hunde dann von den Pflegestellen weiter vermittelt. Damit wir als Verein auch selber etwas Geld zur Verfügung haben, wird die Vermittlungsgebühr bei etwa 380 € liegen. Denn auch unsere Pflegestellen haben Kosten insbesondere wenn Tierarztbehandlungen fällig werden.
Doch andererseits haben die Menschen, die von uns einen Hund adoptieren, die Gewissheit, dass dieses Tier schon einigermaßen mit den Gewohnheiten und Verhaltensweisen der Menschen vertraut ist. Auch wenn die Hunde in Rumänien selbst nicht im Haus leben, so sind sie doch den ganzen Tag frei im Garten, und können sich nah am Haus oder in einem der Schuppen aufhalten. Die Hundesprache lernen die Kleinen von Grund auf, durch die vielen älteren Hunde im Rudel. Somit sind sie bestens sozialisiert.

Natürlich wollen wir auch weiterhin Kastrationsaktionen unterstützen, die Zusammenarbeit mit dem Tierarzt Andrei Tudor bleibt bestehen. Zum Glück werden seine Aktionen auch durch einen schwedischen Verein unterstützt, die Hundekastrationen finanzieren. Es fehlt allerdings Geld für die Katzen und Kater, da können wir dann unterstützen, wenn Bedarf besteht, das würde dann direkt über Andrei Tudor per Rechnung gehen.

Das ist nur ein Anfang, aber wie wir finden durchaus ein Schritt in eine gute Richtung. 
Aus den bisherigen Kontakten sind inzwischen schon weiter Bekanntschaften entstanden, so dass sich die Idee einer Vernetzung weiter fortsetzen kann.  

Wir sind zuversichtlich, wenigstens mit unseren Mitteln und
EURER BISHERIGEN FANTASTISCHEN UNTERSTÜTZUNG
ein wenig für die wunderbaren bellenden und miauenden Rumänienstreuner tun zu können.

DANKE AN EUCH ALLE für finanzielle Unterstützung, für die Pflegestellenangebote, für das Interesse an unserer Arbeit, für Eure Gedanken und Ideen. Danke auch, dass ihr wenigstens über Facebook bei meiner ersten Reise als RumänienStreunerin dabei wart.

 

Zum Abschluss ein kurzer Überblick über die bisherigen Ausgaben und Projekte, die durch eure Spenden ermöglicht wurden.

Direkt nach der Vereinsgründung haben wir eine erste Spendenaktion auf Facebook gestartet, um Geld zu sammeln für Kastrationsaktionen, durchgeführt von Tierarzt Andrei Tudor in Piatra Neamț und umliegenden Dörfern. Es kamen insgesamt 1.640 € zusammen.  
Danke an die vielen treuen Spender aus „alten“ Zeiten, die jetzt auch bereit waren, für das neue Projekt zu spenden. DANKE FÜR EUER VERTRAUEN!

Damit konnten drei Kastrationsaktionen in Dragomirești, Piatra Neamț und Ștefan cel Mare durchgeführt werden. Über die beiden letzten habe ich hier berichtet, und ich kann bestätigen, dass dort gute Arbeit geleistet wird. Gesamtkosten: 1.540 + 1.360 + 3.320 = 6.220 Lei, was etwa 1.270 € entspricht incl. Wechselgebühren etc. Von dem Geld habe ich dann noch die Tierarztkosten in Höhe von 61 € für Lykke und als weitere Nebenkosten habe ich Claudia 70 € Benzinkosten für die vielen Fahrten spendiert. Ich denke so ist diese Spendenaktion ein guter Erfolg gewesen für alle. Gesamtausgaben: 1.401€.
Somit sind noch 239.00 € übrig für weitere Katzenkastrationen.

Eine weitere Spendenaktion haben wir Anfang Oktober gestartet für die Fahrkarten in die Freiheit für acht Hunde, die demnächst Rumänien verlassen dürfen, in eine neue Zukunft. Per Vertrag habe ich mit Claudia festgelegt, dass wir für sieben Hunde aus ihrer Pflegestelle je 135 € an sie bezahlen. Darin enthalten sind alle notwendigen Antiparasitika, Impfungen, Transponder, EU-Pass, Futter, Ausreiseuntersuchungen und ein Test gegen 4 der dort häufiger auftretenden Krankheiten: Borreliose, Anaplasmose, Ehrlichiose und Herzwürmer. Das sind 945 €, dazu kommen für die Hündin Vicky aus dem Tierheim nochmal 30 € für einen Monat Versorgung. Das macht zusammen 975 €.
Für den Transport aller 8 Hunde hat uns Florin einen Sonderpreis gemacht: 1.000 €. Die Ausreisekosten betragen somit 1975 €. Durch die Taufpatenschaften dieser 8 Hunde hatten wir 320 € eingenommen, dann blieben noch 1.655 € die zu finanzieren waren. Bei der Fahrkarten-Aktion haben wir für 8 Tickets je 160 € eingenommen, also 1.280 €. Die Differenz von 373 können aus allgemeinen Spenden finanziert werden.

DANKE auch hier nochmal an alle Spender und ich freue mich besonders, dass auch neue Menschen hinzugekommen sind, die uns unterstützt haben!

Damit ist unser Konto dann jedoch am unteren Limit. Wir müssen noch eine Haftpflichtversicherung für Pflegestellen abschließen (230 € / Jahr). Wir hoffen jetzt, dass alle Hunde gesund sind, keine Tierarztkosten verursachen und durch die Vermittlung der Hunde Geld in die Kasse kommt. 
Aber es wird noch lange sehr knapp sein mit unseren Finanzen. Daher freuen wir uns riesig über jede Spende, egal in welcher Höhe.

Auch in diesem Jahr werde ich einen Kalender gestalten, dieses Mal geht der Erlös dann auf das Konto des Netzwerk RumänienStreuner. In Kürze werde ich ihn vorstellen und hoffe, dass sich viele Menschen über einen Kalender freuen werden.

Ingrid Weidig
Oktober 2021

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