Transport der RumänienStreuner nach Deutschland - was ist zu beachten?
Netzwerk RumänienStreuner transportiert selbst keine Hunde!
Wir arbeiten mit verschiedenen professionellen Transportunternehmen zusammen, deren Fahrzeuge für Hundetransporte ausgerüstet und zugelassen sind und deren Fahrer entsprechend ausgebildet wurden!
Ablauf des Transportes von Rumänien nach Deutschland
Für unsere Hunde arbeiten wir mit verschiedenen vertrauenswürdigen und professionellen Transportunternehmen zusammen. Alle Hunde werden ins Traces-System (elektronische Datenerfassung für Tiertransporte innerhalb der EU) eingetragen und durch die Veterinärämter kontrolliert! Wir importieren die Hunde mit Erlaubis nach §11 TSchG des Veterinäramtes Eschwege.
Vorbereitung der Hunde in Rumänien
Die ausgewählten Hunde werden in Rumänien reisefertig gemacht. Dazu gehören eine Untersuchung des Tierarztes mit der Bestätigung, dass der Hund transportfähig ist, und dass sein Pass, alle Impfungen etc. in Ordnung sind. Wenige Tage vor Abreise werden die Hunde nochmals entfloht und entwurmt. Somit sind normaler Weise weder Ekto- noch Endoparasiten zu erwarten. (Ausnahme Giardien, siehe Merkblatt Giardien)
Fahrt der Hunde durch Rumänien, Ungarn und Österreich
Die Hunde werden vom Transporteur von den jeweiligen Pflegestellen abgeholt. Es werden meist ca. 20 – 30 Hunde aus verschiedenen Tierheimen gemeinsam transportiert. Das Transportunternehmen erstellt die Aus- und Einfuhrpapiere für die Hunde. Dazu müssen wir natürlich Ihre Adress-Daten an ihn und die zuständige Behörde weitergeben.
Am Freitag morgen werden alle Tiere in saubere geräumige fest installierte Boxen verladen, die sie bis zur Ankunft in Deutschland am Zielort nicht mehr verlassen. Mindestens 2 Fahrer sind gemeinsam unterwegs. Für die Fahrer ist es nicht möglich, mit den 30 fremden Hunden an einer Autobahn-Raststätte spazieren zu gehen. Das wäre viel zu gefährlich und zeitaufwändig. Die Käfige werden daher regelmäßig so gut es geht gereinigt, alle paar Stunden bekommen die Hunde frisches Wasser und etwas Futter. Im Auto ist es dunkel, es hat eine Klimaanlage und erfahrungsgemäß verschlafen die Hunde 90% der Transportzeit. Sie kommen alle aus sehr stressigen Tierheim-Situationen und fallen regelrecht in einen Tiefschlaf, wenn die erste Angst erst einmal überwunden ist und das Auto schön gleichmäßig vor sich hin rollt.
Fahrt durch Deutschland und Ankunft am Meeting Point (Treffpunkt mit dem Transport)
Die Fahrer haben eine detaillierte Reiseroute erstellt und veröffentlichen sie online in speziellen Gruppen auf Facebook. Darin können Sie zum Beispiel auch Ihren Treffpunkt mit Abgabestelle (Meeting Points) finden. So erfahren Sie die genaue Ortsangabe und eine ungefähre erwartete Ankunftszeit. Sofern Sie selber keinen Account auf Facebook haben, werden wir alle Informationen an Sie zeitnah weiterleiten. Am Freitag ist der Transport in Rumänien unterwegs, in der Nacht durch Ungarn und Österreich, und am Samstag morgen stehen die ersten Treffpunkte z.B. in Süddeutschland an. Schon jetzt kann man erste Prognosen erstellen, ob die Zeiten an den Meeting Points eingehalten werden können. Oft gibt es Verzögerungen an den Grenzen, im Verlaufe des Samstags kommen u.U. noch Staus auf deutschen Autobahnen hinzu. Die Routen sind abhängig von den Empfängern der Tiere.
Sie haben Ihren Meeting Point erfahren. In dem Chat können Sie regelmäßig erfahren, wo welche Verspätungen auftreten. Daher ist es sehr sinnvoll diesen Chat in kurzen Abständen immer wieder zu beobachten. Auf einer so langen Reise sind genaue Termine ein Wunschtraum. Daher halten Sie sich den Reisetag frei von anderen Verpflichtungen.
Planen Sie ein, dass Sie mindestens eine, oder besser zwei Stunden vor erwartetem Ankunftstermin des Transporters vor Ort sind. Denn auch Sie können ja unterwegs in einen Stau geraten. Für die Fahrer und die Hunde, die dann oft schon lange in den Boxen sitzen übrigens auch.
Was Sie am Treffpunkt unbedingt beachten müssen
Bringen Sie unbedingt ein Sicherheits-Geschirr und ein Halsband mit zum Transporter. Mehr zur Sicherung eines Tierschutzhundes lesen Sie bitte hier.
Meist haben die Hunde Halsbänder an, denn Geschirre wären in den Boxen zu gefährlich, sie könnten verrutschen, verdrehen und Gliedmaßen könnten mit fatalen Folgen abgeklemmt werden. Aber das Halsband reicht nicht aus, um einen ängstlichen zappelnden Welpen oder einen großen stürmischen Hund, der endlich aus seiner Box raus will, zu sichern.
Zuviele Hunde entlaufen bei der Übergabe. Die Chance diesen Hund dann wieder einzufangen ist äußerst gering! So soll ihre Freude auf das neue Familienmitglied doch nicht enden.
Für die Weiterfahrt zu Ihnen nach Hause sollte der Hund unbedingt in einer Transportbox gesichert werden,
die Rücksitzbank eines Autos ist ein sehr gefährlicher Ort. Auch die Sicherung mit Festhaltegurten und Leinen reichen nicht aus!
Sie haben bestimmt hundeliebe Freunde, die ihnen eine ausleihen können, falls Sie selber keine haben.
Wenn sich der Hund in Ihrem Fahrzeug unsicher und unwohl fühlt, kann sich dies sehr traumatisch auf sein weitere Verhältnis zum Autofahren auswirken. Ängstliche Unruhe, Hecheln, Speicheln und Erbrechen können dadurch jahrelang anhalten.
Die Ankunft des Transporters und der erste Blick auf den lang erwarteten Hund ist ein sehr emotionaler Augenblick. Doch lassen Sie in allererster Linie Vernunft walten. Geben sie den Fahrern (mind. einer spricht Englisch) das Geschirr, nennen Sie ihm den Namen des Hundes und bitten Sie freundlich, aber bestimmt, dass das Geschirr im Geschlossenen Wagen angezogen wird. Erst dann nehmen Sie den Hund in Empfang. Bringen Sie ihn sofort in Ihr Fahrzeug, sichern den Hund , verschließen Fenster und Türen und lassen sich erst dann von den Fahrern die Papiere des Hundes geben ( EU-Pass mit eingehefteten Traces-Dokumenten).
Fahren Sie möglichst schnell mit dem Hund nach Hause, legen Sie keine Zwischenstopps ein, egal wie sehr der Hund stinkt oder jammert. Stellen Sie ihm Wasser zur Verfügung.
Wenn sie zuhause angekommen sind, lassen sie den Hund erstmal nur gesichert in Haus und Garten laufen, das heisst mit Halsband, Geschirr und an einer Leine. Noch ist der Hund in einer Art „Schockzustand“ und weiss nicht, was ihm gerade geschieht. Da die Hunde aus dem Tierheim nicht unbedingt sauber sind, und sich gezwungenermaßen in der Box lösen müssen, werden sie meist dreckig sein und erbärmlich stinken. Eine kurze warme Dusche mit Shampoo kurz nach der Ankunft löst das Problem meist sehr einfach, noch wehren sich die Tiere kaum. Eine Ausnahme bilden extreme Angsthunde, die sollte man nicht so empfangen!
Danach gibt es als Entschädigung einen Napf mit gutem Futter, viel Ruhe an einem geschützten Platz und so viel Zuwendung wie der Hund wünscht oder zulässt, dann sind die Strapazen relativ schnell vergessen.
Am ersten Abend wäre es ideal, nicht mit dem Hund spazieren zu gehen. Ermöglichen Sie es dem Hund sich im Garten zu lösen oder oder planen Sie nur eine kleine Löserunde ein. Das Tier muss erst einmal in Ruhe sein neues Umfeld kennenlernen dürfen, die eigenen Menschen, und weitere tierische Mitbewohner. Das „Ankommen“ kann mehrere Wochen dauern. Oft fällt es den Hunden zu Beginn schwer, sich überhaupt draussen zu lösen, und damit ihre Anwesenheit für potentielle Feinde zu verraten. Das kann mehr als 24 Stunden dauern, geht aber meist schneller vorbei.
Ingrid Weidig, Stand 01/2022