Reisebericht Piatra Neamț und Umgebung, 22. Mai - 5. Juni mit Kastrationsaktion

von Ingrid Weidig – Bilder und Berichte von der 10 tägigen Kastrationsaktion, von den Straßenhunden und den Versuchen, sie einzufangen,   Berichte  und Bilder aus dem Städtischen „Tierheim“ Piatra Neamț, von Welpen und Impfaktionen, von den Besuchen auf unseren Hundepflegestellen und Gedanken zur Situation 

Sonntag, 22. Mai 2022

Herzliche Grüße aus Rumänien 😊 genau gesagt aus Piatra Neamț

Heute früh um fünf habe ich mich mit stolzen 1.855 – eintausendachthundertundfünfundfünfzig – Euro „in der Tasche“ für die Kastrationsaktion auf den langen Weg nach Piatra Neamț im Nordosten Rumäniens gemacht. Morgen beginnt die große Aktion, bei der ich die nächsten 10 Tage zeitweilig mithelfen kann. Ich freue mich drauf!
 

Erst einmal hatte ich heute das Vergnügen vier kleine RumänienStreunerinnen kennenzulernen: Gina, Gracie, Glory und Griselda. Sie sind derzeit bei Mirela Arvinte in Stejaru in ihrem Garten untergebracht. Sie waren als mutterlose Welpen ins Tierheim gekommen und wurden schnell ziemlich krank. Mirela hatte einen verzweifelten Aufruf in einer Facebookgruppe gepostet, da sie Hilfe bei der Übernahme der Tierarztkosten benötigte. Wir haben Hilfe zugesagt und die Rechnung bezahlt! Dank unserer treuen Fördermitglieder und Sponsoren können wir uns solche „Extras“ hin und wieder leisten DANKESCHÖN
Es waren zuerst 7 Welpen, leider sind drei schon am ersten Tag gestorben. Es ist hart, für Menschen wie Mirela, die helfen, aber hilflos zusehen müssen, wie die Kleinen trotzdem sterben. Die vier Überlebenden sind jetzt gesund und munter! Tierschützer*innen wie Mirela, Claudia und viele andere haben das Elend der Hunde und Katzen direkt vor der Tür, während wir in Deutschland schon am Bildschirm verzweifeln, wenn wir es von Ferne sehen.
Diese Arbeit rumänischer Tierschützerinnen als Pflegestelle ist ungeheuer wichtig, denn im sogenannten Tierheim – es hat den Namen „Heim“ nicht verdient – werden die kleinen schutzbedürftigen Puppies mehr oder weniger sich selber überlassen. Sie werden notdürftig gefüttert, wenn sie sterben, dann wird das mit einem gleichgültigen Achselzucken hingenommen. Durchschnittlich sterben 8-9 von 10 Welpen. Oft sind sie gesund, wenn sie im Auffanglager ankommen, und werden nach kurzer Zeit krank, denn alle Zwinger sind verseucht mit Parvovirose, Staupe, Corona und anderem.
Aber „unseren“ vier Kleinen geht es gut, wir haben die Verantworung für sie übernommen und wir werden sie bald nach Deutschland holen können, um dann Familien für sie zu finden.

Morgen startet die 10-tägige Kastrationsaktion mit der gemeinnützigen Organisation Nomad Vet aus Bukarest, beginnend in Bicaz. Ich bin sehr gespannt.

Montag, 23. Mai 2022 - Kastrationsaktion in Bicaz

Tag 1 von 10 der Kastrationsaktion im Bezirk Neamț ist geschafft. Heute waren wir in Bicaz. Von sehr freundlichen und dankbaren Besitzern wurden uns 13 Hunde zur Kastration gebracht. Alle 9 Hündinnen und die 4 Rüden waren in sehr gutem und gepflegtem Zustand. Sie waren noch jung und hätten viele ungewollte Welpen gezeugt und zur Welt gebracht. Das konnten wir verhindern. Das ist ein guter Start!
Natürlich haben wir auch versucht, im Dorf gezielt Menschen anzusprechen und nach Streunern zu suchen. Dabei haben wir teilweise Schlimmes sehen müssen: Überall Hunde an viel zu kurzen Ketten und Besitzer, denen das Schicksal ihrer Tiere völlig sch… egal ist. Obwohl die Kastration kostenlos wäre, und wir die Hunde sogar abholen und zurückbringen würden, weigerten sie sich, ihre Tiere operieren zu lassen, mit Argumenten wie: der passt dann nicht mehr so gut auf, oder schlimmer, dann kann die ja keine Welpen mehr haben….  Es ist gesetzlich verboten, Hunde an der Kette zu halten! Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Mischlingshunde ohne Zuchtpapiere kastriert sein müssen. Aber wen kümmert ein Gesetz, dessen Einhaltung nicht überwacht wird. Und wer riskiert schon Ärger mit seinen Nachbarn, nur weil dieser einen Hund quält? Man schaut einfach weg!
Doch es ist schön zu sehen, wieviele junge Menschen aus Bicaz und Umgebung dabei sind, um bei der Kastra-Aktion mit zu helfen! Aus Deutschland ist noch Gina vom Aktionsbündnis Hund aufs Herz mit dabei. Erfreulicher Weise sprechen nahezu alle Helfer*innen Englisch, so dass die Kommunikation gut läuft. Am ersten Tag läuft alles noch ein bisschen chaotisch, denn jeder muss im Team seinen Platz finden. Aber der Tierarzt Cornel weiss immer was zu tun ist, und ist geduldig mit den freiwilligen Helfer*innen. Auch seine Arbeit als Tierarzt ist ehrenamtlich, Nomad Vet ist eine gemeinnützige Organisation.

Dienstag, 24. Mai 2022 - Kastrationsaktion in Bicaz

Der 2. Kastrations-Tag in Bicaz war sehr erfolgreich. Seit heute ist noch eine zweite Tierärztin, Cornels Frau Dana, und Livia, eine Studentin der Tiermedizin aus Bukarest mit im Team. Insgesamt 22 Hunde konnten heute unfruchtbar gemacht werden! Wir Helfer*innen hatten uns gegen Mittag in mehrere Grüppchen aufgeteilt, auch um weiterhin nach Streunern zu suchen oder mit einer Einheimischen Tierfreundin gemeinsam Hunde von Besitzern abzuholen. 
So konnten auch Hunde von der Straße eingefangen werden bzw. schon mal einige angefüttert werden, damit es morgen leichter sein wird, sie zu fangen, wenn sie uns vertrauen.
Wir können zufrieden sein und freuen uns auf morgen, wenn es weiter geht!
Ein ganz besonderes Dankeschön an ALLE lieben Menschen, die gespendet haben, egal an welche der beteiligten Organisationen in Deutschland, Frankreich oder Rumänien
Wir bemühen uns hier, das Bestmögliche damit zu machen, um weiteres Elend der Straßenhunde zu verhindern und vielleicht auch in kleinem Rahmen das unschöne Big Business mit den unschuldigen Tieren zu stören. Ich denke, die Hundefänger mögen unsere Aktionen nicht. Aber dazu später mehr.

Mittwoch, 25. Mai 2022 - Kastrationsaktion in Pângărați

Tag 3 von 10 war insgesamt ein sehr guter erfolgreicher Tag.
Ca. 25 Hunde wurden kastriert, davon 7 Streuner. Das hört sich wenig an, das Einfangen ist aber sehr zeitaufwendig, denn egal wie freundlich die Hunde eigentlich auf einen zu kommen, und egal wie gerne sie sich füttern lassen, versucht man sie einzufangen, verwandeln sich die freundlichen Tierchen  in schreiende, strampelnde, pinkelnde und beißende kleine „Bestien“, selbst wenn sie gerade erst 7 Monate jung sind. Alle freundlichen Einfang-Versuche scheiterten und Cornel musste sie mit dem Blasrohr aus der Distanz betäuben. Vier Junghunde wurden narkotisiert und nur drei davon kastriert, denn ein Hündchen verschwand leider in einem Kanalrohr, und blieb für uns unerreichbar. Dort hat der kleine Mann dann seinen Rausch ausgeschlafen.

Die erwachsenen Hunde waren kooperativer, obwohl auch sie sich heftig gewehrt haben, als sie merkten, dass wir mit dem angebotenen Futter einen hundsgemeinen Zweck verfolgten. Zwei weitere Hunde haben wir noch von der Straße eingefangen, aber nicht kastriert, ein winzig-kleiner stark humpelnder Welpe, vielleicht 2 Monate alt und eine ebenfalls humpelnde Hundemama, die wohl von einem Auto angefahren wurde. Sie lebt mit ihren drei Welpen an einer stark befahrenen Straße und wird täglich von Mirela gefüttert. Mit den beiden sind Mirela und ich zum Röntgen in eine Tierklinik nach Piatra Neamt gefahren. Für das Welpenmädchen Mila hat sich schon eine Pflegestelle gefunden.

Die Hundemama haben wir wieder zu ihren Kindern gebracht, da kann man erstmal wenig machen. Sie müsste vor einer OP aufgepäppelt werden, denn sie ist viel zu mager, um die Narkose zu überleben. Bis dahin bekommt sie täglich Schmerzmittel. Dann sehen wir weiter, sie wird gut versorgt. Beide Hunde sind typische Verkehrsopfer. Wieder ein Grund mehr, warum es so wichtig ist, Hunde und Katzen zu kastrieren!

Was mich immer wieder schockiert, sind die vielen unkastrierten Kettenhunde hier. Auf einem Betriebsgelände der orthodoxen Kirche von Pângărați haben wir zwei wirklich armselige Geschöpfe entdeckt und fotografiert, woraufhin ein reichlich unfreundlicher und misstrauischer Geistlicher Herr im langen Gewand ziemlich erbost war, wegen unseres Eindringens auf das private geistliche Gelände. Wir haben angeboten, dass wir die Hunde wenigstens kastrieren, wenn sie schon so lieblos gehalten werden. Sie sind da, um ein Video überwachtes Gelände zu bewachen, auf dem Holz und sonstwas gelagert wird. Die armen Hunde verstehen den Sinn ihres Dortseins nicht. Sie sehnen sich nach freundlichen Menschen, Spiel, Spaß und Freiheit.

Beide Wachhunde sind extrem freundlich auf uns zu gekommen, soweit die kurze Kette reichte, mit der sie an einer armseligen Hütte in voller Sonne und mit nur wenig dreckigem Wasser angebunden sind. Sie tun mir unendlich leid. Der Geistliche Herr hat mit seinem IPhone unsere Autonummer photographiert. Mal sehn, ob etwas passiert.

Gegen Abend konnten wir auf einem Betriebsgelände weitere wunderschöne Hunde einfangen. Die freundlichen Männer von der Belegschaft haben tatkräftig mitgeholfen und sind froh, dass die Hunde keinen Nachwuchs mehr bekommen. Es geht auch anders!
Darüberhinaus ging während der Kastrationsaktion alles seinen Gang, viele Menschen kamen mit ihren durchweg gut gepflegten Hunden zu uns. Morgen geht es hier weiter.

Donnerstag, 26. Mai 2022 - Besuch im privaten Tierheim von Elena Vicol in Bacău - Kastrationsaktion in Pângărați

Am Vormittag habe ich zusammen mit Gina die hübsche Hündin Yella vom Holzplatz, die gestern kastriert wurde und das kranke Welpenmädchen Mila nach Bacău in das private Tierheim zu Elena V. gebracht. Yella wird vom Netzwerk RumänienStreuner betreut, Mila vom Aktionsbündnis Hund aufs Herz.
Dabei konnte ich unsere beiden Pflegehunde Sullivan und Saphira kennenlernen, die beide auf der Tötungsliste im Hundeauffanglager von Piatra Neamt standen. Während Sullivan wenigstens neugierig ist, ist die schöne Saphira sehr reserviert. Sie wirkt ein bisschen deprimiert und wollte sich nicht anfassen lassen. Sie hat sich sehr zurückgezogen. Das ist sehr schade, die Hunde müssten auf eine private Pflegestelle, um dort den Umgang mit Menschen zu lernen. Solche Plätze sind rar, und wir sind ja oft froh, dass die Hunde aus Piatra Neamt wenigstens erstmal in Sicherheit sind. Das Tierheim wirkt sauber und gepflegt. Optimal wäre eine erfahrene Pflegestelle in Deutschland, die den beiden Hunden die Vorteile des Lebens bei Menschen zeigt. 

Auf dem Rückweg haben wir kurz bei Claudia Halt gemacht und unseren wunderbar fröhlichen Pflegehund Pistrui besucht. Er freute sich riesig über den Besuch, er liebt jede Aufmerksamkeit und war auch immer ganz nah bei Gina oder mir. Er sucht so bald wie möglich ein Zuhause bei aktiven Menschen. Auch bei Claudia sind zahlreiche neue Hunde, insbesondere Welpen, angekommen. Weiterhin wird sie fast täglich von Menschen angerufen, weil wieder jemand irgendwo kleine Hunde oder Katzenbabies ausgesetzt hat, oder weil ein verletzter Hunde durch die Straßen irrt.
Manchmal kann man schier verzweifeln: Hunde in Deutschland zu vermitteln wird derzeit schwieriger, vielleicht weil viele Menschen durch den Krieg in der Ukraine verunsichert sind, oder weil die Preise steigen. Zudem sind jetzt noch zahllose Hunde aus der Ukraine in den Westen gebracht worden, um sie vor dem Krieg zu retten. Darüberhinaus hat Großbritannien ganz aktuell einen Importstop für Hunde aus Rumänien, Polen Ukraine, Belarus verhängt, nachdem angeblich Hunde mit gefälschten Impfausweisen an der Grenze entdeckt wurden. Viele Pflegestellen arbeiten auch mit England zusammen, diese Hunde können jetzt nicht planmäßig ausreisen. 
Das System des massenhaften Exports von Hunden aus Rumänien nach Westeuropa ist sehr zerbrechlich. So schön es ist, den einen oder anderen Hund an Familien zu vermitteln, damit er ein tolles Leben hat, es kann und darf nicht das einzige Ziel einer Tierschutzorganisation sein. Leider gibt es Orgas, deren Ziel scheinbar einzig und alleine das Retten von Hunden ist, an Kastrationsaktionen beteiligen sie sich nicht.

Kurz vor Piatra, in Roznov, machen wir kurz auf dem Parkplatz eines Supermarktes Halt, um Hundefutter für Claudias Pflegies zu kaufen, dort „wohnen“ unter den parkenden Autos zwei Hündinnen, eine schwarze und eine weiße, wir spendieren ihnen Futter und hoffen, dass wir sie morgen zwecks Kastration dann einladen können, mit uns zu kommen.

Unsere Kastrationsaktion in Pângărați ging natürlich weiter. Auch der vierte Tag unserer Aktion war wieder super!
Hier wurden von 9 Uhr morgens bis 21 Uhr am Abend mindestens 25 Hunde kastriert, sowohl Hunde, die uns von ihren Besitzern gebracht wurden,  als auch eingefangene Streuner. Es sind ausgesprochen schöne Hunde, die hier in den Bergen frei herumlaufen. Oft leben sie in der Nähe von Betriebsgeländen, wo sie auch mehr oder weniger regelmäßig gefüttert werden. Alle kastrierten Hunde haben wir dahin zurück gebracht, wo wir sie gefunden haben. So ist es optimal. Leider wissen wir, dass wir nicht alle trächtigen Hündinnen gefangen haben. Es wird daher in wenigen Wochen neue Welpen geben, die sich dann bald weiter vermehren. Darum sollte möglichst im Herbst, aber spätestens im nächsten Frühjahr dort eine weitere Kastra-Aktion durchgeführt werden. Je eher, desto besser.
Wir haben in Pângărați erfreulicherweise sehr nette und kooperative Menschen getroffen, die uns geholfen haben, die Streuner in ihrer näheren Umgebung einzufangen.  

Einer von mehreren Presseberichten über unsere KASTRATIONSAKTION

Freitag, 27. Mai 2022 - Städtisches "Tierheim" Piatra Neamț - Kastrationsaktion in Roznov

Guten Morgen!
Mein aparter Ausblick aus dem Hotelzimmer zeigt sonniges Wetter, noch ist es frisch und klar.
 Ich durfte eben entdecken, dass mir meine kleine Freundin Yella gestern ein paar ihrer Flöhe ausgeliehen hatte. Es juckt höllisch. Aber egal, es geht auf zu neuen Taten. Zuerst werde ich im Städtischen Tierheim von Piatra Neamț sein und anschließend geht es weiter nach Roznov, um hoffentlich helfen zu können, Strassenhunde für die Kastrationsaktion einzufangen.

Ich habe einen großen Fehler gemacht; heute im sogenannten Tierheim bin ich in einen Welpenzwinger gegangen. Er wird der Green Kennel genannt, weil früher mal der Betonboden grün angestrichen war. (ich erinnere mich daran, dass mich das letzten September gewundert hatte.)
Das hätte ich vielleicht besser nicht gemacht: Es war grausam und hat mir die Tränen in die Augen getrieben: ca. 13-15 mutterlose Hundewelpen zwischen 6 und 8 Wochen in einem völlig versifften Loch wo nicht nur die Welpen herumtollen, sondern auch sämtliche Viren und Bakterien Party feiern. Staupe und Parvovirose bringen die Puppies rasend schnell um, und sie sterben einen qualvollen Tod. Die Kleinen spielen inmitten von kontaminiertem Kot und Urin, Futterbrocken liegen überall verstreut. Es sind die typischen falsch ernährten Kugelbauchwelpen mit viel zu dünnen Wackelbeinchen. 

Eine schnelle Welpen-Impfung kann ihr kleines Leben eventuell retten. Wenn man die Kleinteilchen erstmal erlebt hat, wie sie um einen herum purzeln und versuchen, an einem hoch zu krabbeln, in die Hosenbeine zu beissen und die Schuhbänder aufzumachen, ist das schwer auszuhalten, dass ihr kleines Leben ausgelöscht wird, bevor es richtig anfangen konnte. Dabei wollen sie nur Aufemerksamkeit und geliebt werden. Ich weiss, wie es kommen wird, trotzdem geben ich die Hoffnung nicht auf, das eine oder anderen Tierchen zu retten. 

Alle waren heute munter, haben gefressen und getrunken. Jeder Welpe benötigt 2 Impfungen zu je 5 Euro: erstens Puppy Parvo und zweitens Puppy Staupe. Für Montag habe ich einen Termin mit Dr. Gavriluta gemacht. Sicher werden nicht alle überleben, denn damit ändern wir leider nicht die räumliche Unterbringung, und das grausame Prinzip der Euthanasie durch die Verhältnisse.  Genau das wird hier angewandt. Spricht man die Verantwortlichen darauf an, heisst es nur, „wir haben keine andere Möglichkeit, wir wissen nicht wohin damit, es sind zuviele“! Es interessiert niemanden. Vielleicht stumpfen die hier Arbeitenden ja auch einfach ab, gefangen in der Gleichgültigkeit und Hilflosigkeit. Tag für Tag …?

Nachmittags waren wir auch wieder auf Hundefang, was sich innerhalb der Ortschaften als sehr schwierig erweist. Zuerst haben wir versucht, unsere beiden Parkplatzhündinnen von gestern einzufangen. Eine haben wir bekommen, die andere ist entwischt. Streuner sind ausgesprochen smart, und merken genau, wenn man was von ihnen will!
Sie müssen fast alle mit einem Blasrohr betäubt werden. Zwar ist Cornel Stoenescu  sehr zielsicher, doch dann müssen die „angeschossenen“ Hunde oft mehrere hundert Meter weit verfolgt werden, bis sie endlich durch das Betäubungsmittel unfähig sind, weiterzulaufen, irgendwann umfallen und einschlafen. Die große Gefahr dabei ist, dass sie in ihrer Panik auf Straßen laufen oder sich in undurchdringlichem Gebüsch verstecken. Daher sind wir immer zu mehreren Helfern dabei und versuchen die Tiere zu verfolgen, müssen notfalls auch mal auf einer vierspurigen Straße Autos anhalten und einen Verkehrsstau verursachen. Erfreulicher Weise sind die meisten Autofahrer kooperativ, wenn sie uns da herumrennen sehen, und manche Passanten helfen spontan mit!

Das sind durchaus schon mal heikle und gefährliche Situationen, aber nur so lassen sie sich fangen und unfruchtbar machen. Ob man das eigentlich nicht irgendwie optimieren und besser planen kann? Es wirkt alles etwas „rumänisch improvisiert“. 

Später fahren wir mit mehreren Autos zum Bahnhof. Dort leben mindestens 20 oder 30 frei lebende, halbwilde Hunde auf einem weitläufigen, verwilderten Gelände. Züge verkehren hier nur noch selten. Zwei Mitarbeiter der Gemeinde helfen uns dabei, sie wissen wo die Hunde sich aufhalten und rennen hinter den angeschossenen Tieren hinterher, doch auch sie können nur wenige Hunde einfangen. Ausserdem ist es Freitag nachmittag! Um 16 Uhr hätten sie ins Wochenende starten können, bis 17 Uhr sind sie geblieben, aber dann waren wir allein, und es ging nichts mehr.
Direkt am Bahnhof „wohnen“ ein paar wunderschöne, ältere Hunde, die zum Teil früher schon mal kastriert wurden. Dort haben sie ihren Frieden und werden von Anwohnern gefüttert. Jeder kennt sie. Sie werden versorgt und bleiben an ihren Plätzen und halten somit andere Hunde fern, die in das Revier einziehen wollen. Sie sind friedlich und wenn Hund und Menschen sich gegenseitig respektieren, klappt das auch. Leider verstehen die klugen Köpfe der Gemeindeverwaltungen das scheinbar nicht, und geben lieber zehntausende Euros an Salubritas (Betreibergesellschaft des Tierheims und der städtischen Müllabfuhr) aus, damit die Hundefänger die Hunde entsorgen. 

Sonntag, 29. Mai 2022 - Rückblick

Guten Sonntag-Morgen aus Piatra-Neamt!
Noch sitze ich mit einer Tasse Tee gemütlich im Bett und lasse es mir gut gehen. Die beiden vergangenen Tage der Kastrationsaktion waren wieder erfolgreich: insgesamt 45 Hunde wurden kastriert, davon 90 % Weibchen. 

Gestern war ich selber nicht dabei, sondern bin gemeinsam mit Gina nach Camarașu, ins Herz von Transsilvanien gefahren, um unsere dortigen Pflegehunde bei Marius Blaga zu besuchen. Auch das Aktionsbündnis Hund aufs Herz hat dort einige Hunde aus Piatra vor der geplanten und anberaumten Tötung gerettet. 

Es folgen ein paar Bilder von MIA, PAULINE  und BRANDY. Mia ist noch scheu, aber auch neugierig auf die Menschen, Brandy und Pauline haben sich über meinen Besuch gefreut und möchten furchtbar gerne schnellstmöglich eine eigene Familie finden. Alle drei stammen aus dem Hundeauffanglager von Piatra Neamț, und ihr Lebensende war leider vorhersehbar. Da haben wir beschlossen, diese Hunde zu „retten“. Es fand sich schnell ein privates Tierheim, das bereit war, die drei aufzunehmen ( 40 € pro Hund und Monat, das ist ein üblicher Preis) So sind sie sicher, nur kann es nicht das Ziel sein, sie dort zu lassen, denn sie sind weiterhin eingesperrt und lernen nicht viel.  Brandy und Pauline sind beide noch sehr jung, sie wollen die Welt entdecken., Mia scheint die Sicherheit einer eigenen Hütte erstmal gut genug zu sein, sie ist älter und niemand weiss, was sie alles schon erlebt hat. Sie vertraut den Menschen noch nicht. 
Für Pauline und Brandy suchen wir jetzt baldmöglichst Familien, für Mia wünschen wir uns eine erfahrene Pflegestelle, wo sie in Ruhe ankommen und lernen darf, das Leben von einer anderen Seite zu betrachten.

Um von Piatra Neamț nach Camarașu zu kommen, muss man die Karpaten durchqueren, der Weg führt durch die Cheile Bicazului, die Bicazschlucht. Auf dem Rückweg haben wir dort kurz einen touristischen „Stopp“ eingelegt. Das musste sein, wenn man schon mal da ist.

Ein paar Bilder aus der Bicaz-Schlucht

Fortsetzung Sonntag, 29. Mai 2022 - Kastrationsaktion in Podoleni

Eines der berührendsten Bilder des heutigen Tages: Ein Mann bringt seine geliebte Hündin in seinen Armen zur Kastration. Er trägt sie wie ein Baby und sie fühlt sich wohl dabei. Eine wunderschöne, gepflegte und sehr liebe Hündin.

Auch heute kamen in Podoleni wieder sehr viele Menschen mit ihren Hunden zu uns. Einige brachten auch Streuner vorbei, die sie regelmäßig füttern. Eine ganz bezaubernde Strassenhündin wurde auch gleich von dem Menschen, dem sie zugelaufen war, adoptiert. Sie wird nicht an eine Kette gelegt, sondern darf frei bei ihm leben. Wieviele Hunde heute insgesamt operiert wurden weiß ich noch nicht. Ich bin heute mal etwas eher ins Hotel gefahren, denn insgesamt ist das doch sehr anstrengend und schlägt aufs Gemüt, wie man so sagt. Ich brauche für morgen, für die Welpenimpfaktion im Tierheim, viel Kraft. Ich werde natürlich berichten.

Montag, 30. Mai 2022 - Städtisches "Tierheim" Piatra Neamț - Kastrationsaktion in Podoleni

Heute war für mich, wie angekündigt, Impfung der Welpen angesagt. Ich lerne dort Alexandra aus Deutschland kenne, die schon seit einigen Jahren hier aktiv mithilft, und immer wieder mit ihren Möglichkeiten gegen das himmelschreiende Elend der Hunde hier ankämpft. Alexandra arbeitet als Tiermedizinische Fachangestellte in einer Tierklinik. 
Von den ca. 13 – 15 Welpen waren heute nur noch 11 in diesem scheußlichen Elendszwinger. Was mag mit den anderen geschehen sein? Ich denke lieber nicht darüber nach.
Zuerst wurden alle entwurmt. Wieder tappten die Kleinen in ihrem eigenen Dreck herum, überwiegend Durchfall und verteilten ihn munter auf ihre Liegeplätze und in die Futterschüsseln. Es gibt nämlich ganz besonders  „Schlaue Welpchen“, die sich in die Näpfe legen, um andere Artgenossen am Fressen zu hindern. Aber sie verbreiten so natürlich auch alle möglichen Viren und Bakterien mit dieser Taktik. Wer hier überlebt, muss schon eine sehr gutes Immunsystem haben, oder eine Riesenportion Glück.
Später werden neun der elf Welpen mit Puppy Parvo+Staupe geimpft. Jetzt gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten: entweder das Tierische Immunsystem ist dermaßen geschwächt, dass eine Impfung das unvermeidliche Sterben beschleunigt, oder es kann mit dieser Unterstützung Abwehrkräfte sammeln, das Virus zu besiegen. Die Chance ist 50 : 50 bei diesen Kleinen.  Ohne liegt ihre Chance bei maximal 10%.
Das 10. Hundebaby ist so furchtbar winzig und zu jung. Das elfte Hundekind ist viel zu schwach, um eine Impfung zu überstehen. Das ist eine furchtbare Entscheidung, die man treffen muss. Von Ferne mag es rational gehen, aber wenn man die kleinen Puschels erstmal auf dem Arm hatte ….

Ich bitte Dr. Gavriluta, der kleinen Hündin (Nr. 11), die etwa 8 Wochen alt ist, wenigstens eine Infusion zu legen, damit sie nicht dehydriert, wer weiss, vielleicht geschieht ja ein Wunder … Ich nenne die Kleine Hündin „Soare“, das ist rumänisch und heisst „Sonne“.
Die restlichen 6 Impfungen geben wir gefährdeten Welpen aus einem anderen Zwinger, die vielleicht gute Chancen haben, diese hier praktizierte Euthanasie durch die Umstände zu überleben.

Das alles hier ist eine fatale Mischung aus Gleichgültigkeit, Nachlässigkeit, vielleicht sogar Grausamkeit? Vetternwirtschaft, Korruption und Big Business sind auf jeden Fall mit von der Partie. Und immer wieder frage ich mich: Wo ist der angestellte Tierarzt, der im Monat ein stattliches Gehalt von der Stadt dafür bekommt, dass er als Tierarzt die Hunde hier betreut, der aber an nur einem Tag in der Woche im Tierheim ist, um Neuzugänge zu kastrieren, alles andere interessiert ihn nicht.  Ich hatte ihn im September kennengelernt, und sein Verhalten finde ich maßlos enttäuschend, zumal er mir in einem Chat geschrieben hat, dass er es als Zeitverschwendung ansehe, öfter als einmal pro Woche anwesend zu sein. Die Welpen würden ohnehin sterben. Das kann doch nicht wahr sein.!

Wir werden im Laufe dieser Woche noch mind. 2x nach allen sehen. Und dann wissen wir mehr. Alle von uns geimpften Welpen sind sehr freundlich und könnten, sofern sie gesund bleiben, Anfang August zu ihren Menschen reisen. 

Einen ganz herzlichen Dank an alle lieben Mitmenschen auf Facebook, die wieder spontan für die Impfungen gespendet haben, so konnten wir hoffentlich wenigstens einigen kleinen Tierchen helfen, zu überleben, und die werden hoffentlich das Glück kennenlernen dürfen! DANKE

Und wir haben voraus geplant: Die Kleinteilchen, die überleben, dürfen zuerst auf eine Pflegestelle in Rumänien, wo sie versorgt werden, bis sie ausreisen können. Auch für den weiteren Aufenthalt in Deutschland danach ist schon gesorgt. Wir machen keine halben Sachen, denn nur wenn man den ganzen Ablauf im Blick hat, hat zumindest einzelnen liebenswerten Individuen geholfen werden.

Es ist nur der bekannte Tropfen auf den heissen Stein. Aber um mehr zu bewegen müsste das dortige System grundlegend geändert werden. Leider wird sich das System heftig dagegen wehren, denn es geht dabei in erster Linie um Geld, sehr viel Geld.

Die Kastrationsaktion ging natürlich heute auch noch weiter, wieder in Podoleni. Dort wurden an den vergangenen beiden Tagen 38 Hunde unfruchtbar gemacht, davon 29 Hündinnen! Das ist so dringend erforderlich und trotzdem reicht es immer noch nicht aus. Man steht vor einem riesigen Berg, dessen Höhe kaum abzuschätzen ist. 

Dienstag, 31. Mai 2022 - Kastrationsaktion in Târgu Neamț - Städtisches "Tierheim" Piatra Neamț

Heute morgen sind wir nach Târgu Neam, gefahren, denn die letzten Kastra-Tage sind für diesen Ort reserviert. Dort soll es besonders viele Straßenhunde geben, die unbedingt unfruchtbar gemacht werden müssen.
Das dortige „Tierheim“, das vor Jahren in den Sozialen Medien und in Tierschutzgruppen auch als Garbage Shelter (Mülltierheim) grausame Schlagzeilen machte, wurde vor rund zwei Jahren geschlossen, nachdem sich mehrere Organisationen zusammen geschlossen hatten, um mit Hilfe von Anwälten Gerichtsverfahren die systematische Quälerei und Tötung der Hunde zu beenden. Es muss furchtbar gewesen sein, offensichtlich leben in solchen Tötungslager besonders sadistisch veranlagte Personen ihre perversen Neigungen aus. Ich werde das niemals verstehen. 
Es gibt in Târgu Neamt eine recht aktive Tierschützergruppe, die helfen wird, aktiv Streuner einzufangen. Das Tierheim der Grausamkeit ist geschlossen, aber das Elend der Straßenhunde bleibt. (mehr zum Garbage Shelter in Targu Neamt: https://www.hundehilfeluckystray.de/aktuelles-events-spendenfahrten/ )
Auch wenn die Schließung letztendlich ein Erfolg ist, diese Verfahren bringen die ehrenamtlich tätigen Menschen oft an den Rand des Erträglichen, dass sie danach nicht mehr weiter arbeiten können. Hier wollen und müssen wir unterstützen, daher die viertägige Kastrationsaktion an diesem Ort!
Für mich gibt es jetzt hier nicht so wirklich viel zu tun, es sind genügend Aktive ehrenamtliche Helfer vor Ort, so dass wir in einer kleinen Gruppe beschließen, zurück nach Piatra zu fahren und uns um die Hunde im dortigen sogenannten Tierheim zu kümmern. Auch dort ist Präsenz sehr wichtig, auch dort geschehen schlimmste Dinge, die wir zwar nicht direkt verhindern können, aber wir zeigen, dass wir uns für die Hunde engagieren und bereit sind um sie zu kämpfen, egal wie von Seiten der Tierheimleitung versucht wird, alles zu vertuschen. Auch unsere Möglichkeiten sollen eingeschränkt werden: Zugang zu den Zwingern nur noch zu begrenzten Zeiten, Behinderungen und Verweigerungen vielfältiger Art. 
Alexandra und ich besuchen einige Hunde, es sind so wunderschöne Tiere, die dort vekümmern. Manche sind schon seit Jahren dort. Andere verschwinden nach kürzester Zeit, nach welchem Auswahlsystem getötet wird? Wir erfahren es nicht.

Bilder von der Kastrationsaktion, zum Teil von Davide Majola

Im Tierheim angekommen, gehe ich zuerst zu „meinen“ Welpen, der kleine kranke Welpe ist nicht mehr da. Ich hatte es befürchtet. 
Lauf frei kleine Soare – Sonnenschein  
Sonnenschein, so hatte ich dich genannt. Gestern ging es dir schon sehr schlecht, trotzdem haben wir noch versucht, was möglich war. Nun bist du ein Sternenhund.
Ich hätte dir gerne eine tolle Familie gesucht. Mach’s gut Kleine … irgendwo da oben … bei den vielen anderen Leidensgenossen, die zur falschen Zeit am falschen Ort zur Welt gekommen sind. 

Einige Hunde im Tierheim

Ein Tag im Hundeauffanglager ist extrem anstrengend. Der Lärm, der Gestank, die Enge, die Hunde, die vermutlich nur den einen Wunsch haben, hier herauszukommen. Ich glaube nicht, dass sie von einem „Zuhause“ träumen, wie es oft in Vermittlungsanzeigen (auch bei uns) dargestellt wird, denn vermutlich wissen sie gar nicht, dass es sowas gibt. Sie tun mir leid, wenn ich an meine Luxushunde zuhause denke …
Dann ist sogar ein kleiner Abendspaziergang im Stadtzentrum von Piatra eine Erholung. 

Mittwoch, 1. Juni 2022 -Städtisches "Tierheim" Piatra Neamț

Guten Morgen aus Stejaru in den Karpaten!
Für ein paar Tage habe ich mein Hotelzimmer in der Stadt verlassen und wohne hier im „Paradies“ bei Mirela Arvinte, wo auch unsere 4 Welpen Gina, Glory, Grace und Griselda untergebracht sind. 

Als ich im Tierheim ankomme, zeigt mir Alexandra, dass sie in einem Lagerraum die 6 Welpen gefunden hat, die gestern neu gebracht wurden: Ein Raum fast ohne Licht von aussen, ohne Frischluftzufuhr, vollgestopft mit irgendwelchem Zeug! Darin als „Hundehütte“ eine Alubox, die dreckiger nicht sein kann. Ein Mischmasch von Hundekot, Urin und Futter erzeugt einen bestialischen Gestank und mittendrin tappern 6 kleine Tierchen herum, vielleicht 6-8 Wochen alt. Was soll das hier werden? Im Büro ist niemand, heute ist irgendein Feiertag, nur ein Arbeiter fährt auf einer Schubkarre Futtersäcke durch die Gegend. Sonst ist niemand da. 
Er weiss von nichts, zuckt mit den Schultern. Wir können eigentlich nichts machen, ausser ein bisschen die Hütte putzen, frisches Wasser und Futter hinstellen. Ich machen Videos und Fotos, da muss was geschehen. 

Donnerstag, 2. Juni 2022 - Animal Police - Städtisches "Tierheim" Piatra Neamț

Wieder durfte ich mitten in der wunderbaren Natur der Nordostkarpaten mit dem Geräusch von Regen auf den Blättern und dem Plätschern des Baches direkt unter dem Fenster einschlafen und bin bei schönstem Sonnenschein aufgewacht. Krasser kann der Gegensatz zu dem was ich gestern im Hundeauffanglager erlebt habe, und gleich wieder sehen werde, nicht sein. Aber wegsehen und sagen ich kann sowieso nichts ändern ist für mich keine Option. Auch wenn ich nur eine winzigklitzkleines bisschen verbessern kann, lohnt es sich. Ich werde für uns 14 Welpen reservieren, die in 2 – 3 Monaten ausreisen können. Ich bin nicht sicher ob alle bis dahin überleben. Wir wollen es zumindest versuchen. Heute mittag treffe ich mich dort mit Alexandra und wir werden den Kleinen Vitamine spritzen um ihre Immunsysteme anzuregen, Viren und krank machende Bakterien zu bekämpfen. Ob es hilft? Ich weiss es nicht, aber ich kann einfach nicht anders.

Die Welpen im Lagerraum waren ein Schock, ich habe die Bilder Mirela gezeigt und sie bittet mich dringend, das der Tierschutzpolizei zu melden und Anzeige gegen den Manager von Salubritas zu erstatten. Je mehr Ehrenamtliche (auch aus dem Ausland) sich beschweren, desto intensiver sei die Wirkung und desto eher werden die desinteressierten Beschäftigten zur Rechenschaft gezogen. Hoffen wir es.
Kann ich überhaupt etwas dort erreichen? Interessiert es jemanden, was dort geschieht? Wer und was ist diese Politia Animalelor überhaupt?
Die Politia Animalelor ist seit Sommer 2020 eine Unterabteilung der Rumänischen Polizeibehörde.
Deren Aufgabe ist es beispielsweise, Fällen von Tierquälerei, Animal-Hoarding, Vernachlässigung und seit neuestem Zoophilie nachzugehen, aber auch die Beschwerden der Bürger über Belästigung oder Gefahren durch Straßenhunde sind ernst zu nehmen und hier muss, wenn möglich geholfen werden. Das Tierschutzgesetz, auf das sie sich berufen, ist sogar recht ausführlich niedergelegt und streng. Nur bislang hat sich niemand darum gekümmert, dass dieses Gesetz auch befolgt wird. Das soll sich ändern.
Wir fahren also zum Büro der Politia Animalelor in Piatra N. und tragen meine Beschwerde vor. 
Mirela ist dort schon bekannt als jemand, der sich aktiv und durchsetzungsfähig für die Rechte der Hunde im Städtischen Tierheim stark macht. In dem schlichten Büro hängt ein Whiteboard an der Wand, und mitten drauf stehen Mirelas Name und Telefonnummer. 
Ein freundlicher Herr empfängt uns, wir erzählen, was wir gesehen haben, Mirela soll einen Bericht mit meinen Bildern per Email an die Politia senden. Man werde investigieren
Und jetzt? Abwarten was passiert.
Wir fahren zum Tierheim, und siehe da: die Welpen sind nicht mehr im Lagerraum! da wurde alles weggeräumt. Wir finden die kleinen jetzt auf der Wiese zwischen 40 anderen Welpen, wo sie munter herumpurzeln. Eine andere Möglichkeit der Unterbringung fand sich nicht. Auch das ist suboptimal, aber immerhin noch besser, hier haben sie Luft und Bewegung und das ist gut für’s Immunsystem. Aber auch hier grassieren Staupe und Parvo. Hier stirbt täglich ein Welpe einfach so. Er liegt flach seitlich auf der Wiese, während die anderen Junghunde auf ihm herumtrampeln. Es berührt scheinbar niemanden, wieso sollte man etwas ändern?

Ca. eine Viertel Stunde nach mir kommen zwei Mitarbeiter der Tierschutzpolizei im Tierheim an, und lassen sich alles von uns in real zeigen. Der Manager ist auch gekommen und sehr aufgebracht. Wütend faucht er seine Mitarbeiter an und macht eindeutige Gesten. Das war wohl unangenehm. Gut, wenigstens ein bisschen, aber ob  es nachhaltig wirkt?

Doch warum werden nicht endlich saubere Zwinger für Welpen oder Hündinnen mit Babies gebaut? Es ist genügend Platz auf dem Gelände vorhanden? Am Geld würde es sicher auch nicht scheitern, es ist nur niemand da, der sich drum kümmern will.

Damit diese 6 Kleinen trotzdem eine reelle Chance auf ein Leben bekommen, spendieren die RumänienStreuner weiter 60 Euros für die Puppy-Impfungen.
Auch wenn es den „Meadow-Puppies“ auf ihrer Wiese scheinbar gut geht, täuscht das leider. Fast jeden Tag, an dem wir da waren, haben wir dort einen toten oder sterbenden Welpen gefunden.

Freitag, 3. Juni 2022 - Städtisches "Tierheim" Piatra Neamț

Auch heute waren wir wieder im  „Shelter“. Das Wort fühlt sich falsch an. Shelter bedeutet Schutz, nicht Quälerei und bewusste Vernachlässigung. 
Die 6 Welpen aus dem Lagerraum wurden geimpft. Sie sollen eine Chance bekommen! Hoffentlich sind wir früh genug. Sie sind ausgesprochen niedlich, nur noch etwas verängstigt. Es gibt übrigens schon wieder 4 neue Puppies, derzeit in Transportboxen untergebracht. 
Immer wieder haben wir den Zwingern Hunde besucht und fotografiert. Es sind so unheimlich viele. Ihre Vielfalt in Farbe, Form, Größe und Fell, ebenso ihre Schönheit und oftmals die Liebenswürdigkeit der rumänischen Hunde faszinieren mich immer wieder. Es sind Mischlinge aller Rassen, nur qualvoll überzüchtete äußere Merkmale kommen nicht vor, sie wären hier nicht überlebensfähig: extrem kurze Schnauzen wie bei Mops und Co, überlange Ohren, krumm gezüchtete Rücken wie bei vielen deutschen Schäferhunden…
Kann man daraus schließen, dass Straßenhunde per se gesünder sind? Ich denke schon, doch die oft miserablen Startbedingungen, die Unterernährung der Mutterhündinnen, der permanente Stress und der Konkurrenzdruck auf der Straße, sowie fehlende Hygiene und unzureichender Schutz vor der Witterung machen sie sehr anfällig für Viren und Bakterien. Die Welpensterblichkeit ist extrem hoch, trotzdem ist es erstaunlich, dass so viele das erste Jahr überleben, um ihrerseits weitere Nachkommen zu zeugen. Hunde sind erstaunliche Opportunisten, die sich unglaublichen Lebensbedingungen anpassen können. Das macht sie so unglaublich liebenswert. Selbst so mancher von Menschen arg gequälte und misshandelte und auf grausame Weise eingefangene Hund, freut sich wie verrückt, wenn man im Tierheim in seinen Zwinger kommt und einfach nur freundlich zu ihm ist. Dann ist Hoffnung in den Augen und der Glaube an das Gute.
Natürlich nicht bei allen, manche sind verängstigt und hoffen, dass man möglichst schnell wieder verschwindet. Andere kommen drohend auf einen zu, vor allem solange man ausserhalb des Zwingers, da wird man verbellt, da wird das Gefängnis verteidigt. 

In diesen Fotos möchte ich die Schönheit darstellen. In den Augen der Hunde, von denen einige schon recht lange hier gefangen sind, spiegelt sich abwechselnd Hoffnung und Traurigkeit.

Samstag, 4. Juni 2022 - öffentliche Adoptionsveranstaltung in Piatra Neamț - Städtisches "Tierheim" Piatra Neamț

Heute ist mein letzter Tag hier und ich will ihn noch möglichst sinnvoll verbringen. 

Die Kastrationsaktion ging gestern erfolgreich zu Ende: 217 Hunde wurden insgesamt kastriert. Davon 175 Hündinnen und 42 Rüden. Das sind 81 Prozent Weibchen, die jetzt nie mehr Babies zur Welt bringen können. Das sind in nur einem einzigen Jahr rund gerechnet (bei 10 Puppies/Hündin) immerhin schon mal 1.750 unerwünschte Welpen weniger, die ihrerseits keinen Nachwuchs mehr erzeugen können. Das ist schon wirklich ein sehr guter Erfolg, aber es muss weiter gehen!

Wir danken allen lieben Menschen, die für die Kastrationen gespendet haben, und wir hoffen, dass alle auch bei der nächsten Aktion wieder mithelfen, sei es durch Geldspenden oder vielleicht auch durch persönliche Anwesenheit und Mithilfe vor Ort.

Auch heute Mittag werden wir noch einmal im „Tierheim“ sein und unter anderem nach den von uns geimpften Welpen sehen. Bis jetzt haben immerhin 13 von 15 überlebt und haben somit eine Chance, gesund zu bleiben. Wenn sie kräftig genug sind, bekommen sie in zweieinhalb Wochen bekommen ihre zweite Impfung. Eine Pflegestelle hier in Rumänien ist auch schon gefunden und wenn die Kleinen 4- 5 Monate alt sind, werden sie zu Tania und mir ausreisen können, auch das ist schon geregelt. Wir machen keine halben Sachen.

Doch vorher schaue ich mir mal eine Hundevermittlungsveranstaltung im Zentrum von Piatra Neamț. an. Ausgewählte Hunde aus dem Tierheim und einige Welpen werden dort zur Schau gestellt, und können von interessierten Menschen adoptiert werden. Kostenlos, nur gegen Personalausweis und mit einem Vertrag. Aber es wird nicht kontrolliert, was nach der Adoption mit dem Hund geschieht. Da habe ich sehr gemischte Gefühle, aber wir sind in Rumänien, und da läuft einiges anders.
Andererseits ist das sicher noch besser, als die Hunde im Tierheim vergammeln zu lassen oder nach 14 Tagen umzubringen, was ja durchaus legal ist. Solche Veranstaltungen gibt es meines Wissens auch in anderen Städten, zum Beispiel in Bukarest.
Die Mitarbeiter vom Tierheim haben für ca. 10 Welpen einen kleinen Zwinger aufgebaut mit Hundehütten und Kunstrasen. Etwa 6 große Hunde müssen in  Gittertransportboxen ausharren, oder werden mit Geschirr und Leine auf dem Platz herumgeführt. Natürlich wurden nur freundliche und gelassene Hunde ausgesucht.
Die Veranstaltung ging von 10 – 15 Uhr, was speziell für die Welpen reichlich lange war. Insgesamt wurden ca 5 oder 6 Hunde vermittelt, davon 2 Welpen, zum Glück haben viele Eltern dem Drängeln ihrer Kinder, doch einfach so ein Hündchen mitzunehmen, Widerstand geleistet. Die Poliția Animalelor war auch dabei mit ihrem schicken Ford Ranger.

Aber jetzt kommt etwas Schönes: Ich habe einen namenlosen Rüden aus dem Tierheim dabei kennengelernt, über dessen Geduld und Gelassenheit ich nur staunen konnte. Er wurde nicht vermittelt und musste leider zurück in den Tierheim-Zwinger, obwohl er sich mitten in dem Trubel zwischen Kindern und Hunden sogar wohl gefühlt hat. Wer diesen Hund bei sich aufnimmt, bekommt sicher einen wunderbaren vierbeinigen Freund. Er ist gut 60 cm groß, wiegt schätzungsweise 25 Kilo und dürfte 3-4 Jahre alt sein. Ich bin dort ein wenig mit ihm an Geschirr und Leine spazieren gegangen, so als wäre das etwas ganz alltägliches für ihn. Ich würde so gerne für ihn eine Pflegestelle oder ein Zuhause finden, er hat es wirklich verdient.
Allen anderen vermittelten Hunden wünsche ich, dass sie ein gutes Leben haben und weder an einer Kette, noch zurück auf der Straße landen.

Meine 14 Tage hier sind vorbei. Am Anfang habe ich gedacht, dass das eine unendlich lange Zeit ist, aber letztendlich war sie doch sehr schnell rum. Ich habe viele tierliebende und engagierte Menschen zwischen 18 und 70 Jahren hierbei kennengelernt, insbesondere Einheimische, die sich auf unterschiedliche Weise als Voluntäre für die Strassenhunde einsetzen, ohne daran etwas zu verdienen. Wir treffen uns auch jetzt in diversen Facebook-Gruppen. Das ist sehr positiv. Selbst wenn man nicht immer einer Meinung ist, kann sachlich diskutiert werden, wie beispielsweise Kastrationsaktionen noch effektiver gestalten könnten. Es werden Ideen ausgetauscht. Es ist gut, die Dinge immer von verschiedenen Seiten zu sehen, auch was ich heute erlebt habe, hat wieder mehrere Seiten, ich versuche sie alle zu verstehen, und mir dann eine Meinung zu bilden.

Nachtrag, 6 Wochen später

Es war nicht einfach, das alles noch einmal aufzuschreiben, alle Bilder zu bearbeiten, und dabei im Grunde die Zeit in Piatra Neamț erneut zu durchleben. Im Rückblick ändert sich die Sichtweise und je länger man darüber nachdenkt, umso mehr fällt einem auf, was man insgesamt noch besser machen könnte, was grundsätzlich geändert werden müsste. Doch was bleibt ist das Gefühl, vor einem Berg voller Gestrüpp zu stehen.
Das Gestrüpp besteht aus Korruption, Macht- und Geldgier und einer Politik, die dies alles möglich macht. Es ist ein gigantischer Wirtschaftszweig!

Vertrauenswürdigen Informationen zufolge werden Milliardenumsätze mit den Straßenhunden gemacht:

  • Angefangen bei den Hundefängern und den Fangprämien
  • den städtischen Tierheimen/Tötungsstationen und deren Betreibergesellschaften, die gerne in die eigene Tasche wirtschaften
  • den Angestellten dieser Städtischen Tierheime, deren Vetternwirtschaft ernsthafte Verbesserungen verhindert
  • den im Tierheim angestellte Tierärzte, die sich mehr oder weniger redlich um die Tiere kümmern

Warum sollte diese Gruppe die Straßenhunde abschaffen wollen?
Nicht alles ist überall gleich schlimm, aber in Piatra Neamt sind mir vor allem die ersten vier Punkte sehr negativ aufgefallen. Dagegen anzukämpfen ist sehr nerven- und zeitaufreibend. Doch auch 

  • Private niedergelassene Tierärzte, die sich um die Tiere kümmern, die im Tierheim unzureichend oder gar nicht versorgt werden
  • Tierärzte, die Kastrationsaktionen durchführen
  • Private Tierheime oder Pflegestellen/Pensionen in Rumänien, die mit 40-50 €  pro Hund pro Monat auch Umsätze erwirtschaften, um den Tierschutzorganisationen zu helfen, die Hunde aus den Tötungssheltern zu retten
  • benötigt werden auch riesige Mengen Hundefutter, Hundehütten, Tierzubehör, mit Spendentransporten aus dem Ausland allein ist das nicht zu schaffen
  • professioneller Bau von Zwingeranlagen
  • professionelle Transporteure, die Woche für Woche Hunde (und Katzen) von Rumänien nach Österreich, Deutschland, Frankreich, Skandinavien … bringen
  • und sicherlich noch viele mehr

sind Teil dieses Wirtschaftszweiges. Nicht alles ist negativ zu sehen, denn indirekt schaffen die Straßenhunde und ihre Rettung auch Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsplätze für Einheimische.

Dieses Städtische "Tierheim" in Piatra Neamț ist kein Heim für Tiere, sondern ein Ort, an dem mit Tieren Geld gemacht wird. Was können wir zukünftig dagegen machen?

  • Öffentlich machen was dort geschieht, was wir hören, sehen und dokumentieren
  • ein Stolperstein sein, den Hundefängern ins Handwerk pfuschen so gut es geht
  • wenigstens einige Hunde vor Grausamkeit, Vernachlässigung oder Tod zu retten.
  • Auch tote Hunde bringen in diesem zynischen und tierverachtenden System bares Geld! Sie werden in Piatra Neamt in großen Tiefkühltruhen bis zur „Vermarktung“ aufbewahrt, im Sala Postoperatoire, dem Raum, der ursprünglich dazu gedacht war, dass Hunde nach der Kastration oder einer lebenserhaltenden Operation dort in Ruhe und geschützt aufwachen können.
  • Wenigstens einen Teil der Hunde aus diesem „Tierheim“ herausholen, um sie vor Vernachlässigung, Grausamkeiten oder Tod zu retten. Wir sind zum Glück nicht alleine, andere Vereine sind ebenso dort aktiv, sonst könnten wir nichts erreichen.
  • Hunde kastrieren, auch wenn sie Besitzer haben, damit sie keinen Nachwuchs bekommen können, der auf der Straße landet und den Hundefängern in die Schlingen gerät
  • Straßenhunde kastrieren
  • Gemeindeverwaltungen davon überzeugen, das es humanere und kostengünstigere Methoden gibt, als die Hundefänger zu rufen, die viel Geld für ihre schmutzige Arbeit verlangen
  • Hunde vermitteln, um damit die Tiere selbst aber auch die neuen Familien glücklich zu machen.

Was konnten wir bisher erreichen?

  • Die vier Welpen bei Mirela – Gina, Glory, Grace und Griselda – sind inzwischen alle in Deutschland angekommen und haben hier ihre Familien kennengelernt, bzw. sind schon vermittelt
  • Von unseren ersten 15 geimpften Welpen haben leider nur 9 überlebt, aber auch sie sind jetzt in Sicherheit, es sind fröhliche Welpen geworden, die in zwei Wochen in Deutschland ankommen werden und ihre Menschen suchen
  • Der Manager von Salubritas, der für das Einsperren der 6 Welpen in den Lagerraum verantwortlich war, wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Höhe solcher Strafen ist prozentual vom Einkommen abhängig, das dem Datenschutz unterliegt. Wir haben alle 6 Welpen geimpft und meines Wissens haben alle überlebt 
  • Mirela Arvinte hat die Kirchengemeinde in Pângărați angezeigt, es wurde von der Poliția Animalelor bestätigt, dass diese Form der Tierhaltung an der Kette und ohne Schutz vor der Witterung tierschutzwidrig ist. Wie es weiter geht, werden wir demnächst erfahren
  • Wir haben die Kosten für die Kastration von 60 Hunden übernommen = 1.800 €
  • Wir haben alle Impfungen und Behandlungskosten sowie die Futterversorgung für „unsere“ Welpen übernommen. Rechnung vom Tierarzt steht noch aus, sie wird sich schätzungsweise auf 1.800 – 2.000 € belaufen. Alle 9 Welpen, die Mirela übernommen für uns hat, waren krank: Zwingerhusten, Darmprobleme, Hautprobleme …
  • Für den schönen namenlosen Hund vom Adoptionsmarkt wurde schnell ein Zuhause in Deutschland gefunden, er durfte  3 Wochen später zu seinen Menschen reisen
  • Die Pflegehunde Pistrui (bei Claudia) und Pauline (bei Marius) werden in drei Wochen ausreisen können. 
  • Eine Folge-Kastrationsaktion im September ist in Planung!

Ob das viel oder wenig ist, ob es ausreicht? Das liegt immer im Auge des Betrachters.

Ich danke euch und Ihnen fürs Lesen!
Ingrid Weidig
Juli 2022

Wir DANKEN unseren treuen Freundinnen und Freunden, die unsere Arbeit unterstützen, sei es durch Spenden, durch Fördermitgliedschaft, durch Weitersagen, durch freundliche Ermunterungen! Tausendfachen DANK an euch alle, bitte helft uns auch weiterhin, damit die Welt wenigstens ein klitzekleines bisschen besser werden kann. - Für die wunderbaren RumänienStreuner.

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