Juni 2024
Frida sucht ihre Menschen und stellt sich vor:

Ich bin circa zwei Jahre alt und komme aus einer der vielen rumänischen Tötungsstationen. 2023 wurde ich von der deutschen Organisation Netzwerk Rumänienstreuner gerettet. Anfangs war ich sehr scheu und wollte mich nicht anfassen lassen, denn die Hundefänger sind sehr brutal mit uns umgegangen und so was muss Hund erstmal verkraften.

Nach einigen Monaten habe ich beschlossen mein altes Leben hinter mir zu lassen und den Menschen noch mal eine Chance zu geben und habe damit, ohne es zu wissen, meine Fahrkarte ins Glück gelöst. Seit einigen Wochen lebe ich nun in 53332 Bornheim bei meiner Pflegefamilie.
Nach dem langen Transport dort angekommen, habe ich mich erstmal 20 Stunden unter dem Bett verkrochen. Darauf waren aber alle vorbereitet und haben mir alle Zeit gegeben. Meine Pflegemama saß die ganze Zeit neben dem Bett auf dem Boden, hat viel gelesen und auf mich gewartet. An den wunderbaren Moment, als ich ganz mutig hervorgekrochen bin und sie angestupst habe, um gestreichelt zu werden, wird sie sich wohl noch sehr lange erinnern!

Da ich nur das rumänische Tierheim kenne, hat mir anfangs alles große Angst gemacht: im Haus sein, Fahrradfahrer, Staubsauger, Fernseher, Jogger… Ist schon ganz schön viel, an das man sich als Hund hierzulande gewöhnen muss. Aber ich mache das ganz prima, sagt meine Pflegemama. Ich habe schnell begriffen, dass meine Pflegefamilie es gut mit mir meint, denn ich bin ein pfiffiges Mädchen. Meiner Pflegemama konnte ich schnell vertrauen, mich an ihrer Seite auf alles einlassen. Meine Ängste baue ich von Tag zu Tag mehr ab und gehe inzwischen im großen Menschen-Hunde-Rudel entspannt und fröhlich spazieren. Ausgiebige Gassirunden genieße ich so richtig. Dabei trage ich ein Brustgeschirr und laufe an einer 15 Meter Schleppleine. Diese Freiheit finde ich toll und nutze sie nicht aus, sondern lasse mich schon sehr gut abrufen.

Mit anderen Hunden, ob groß oder klein, Rüde oder Hündin, verstehe ich mich sehr gut. Ich gehe interessiert auf andere Hunde zu. Ist mir einer zu wild, dann gehe ich weg, denn wildes Spiel mag ich nicht. Ich bin niemals aggressiv, sondern kommuniziere prima mit Artgenossen.

An das Leben im Haus und seine Vorzüge habe ich mich schnell gewöhnt. In meiner Pflegefamilie leben zwei weitere Hunde, zwei Kinder und zwei Katzen. Die beiden Hunde haben mir hier sehr bei der Eingewöhnung geholfen. Menschen können ja viel erzählen, aber andere Hunde zeigen mir wie?s läuft. Katzen sind meine Freunde! Ruhige Kinder mag ich und die dürfen mich gerne streicheln. Sind Kinder mir zu laut oder wild, dann entferne ich mich und suche mir ein ruhigeres Plätzchen, gerne auch mal in einem der Katzenkörbchen, denn mit meinen handlichen 11 kg und einer Schulterhöhe von 42 cm passe ich überall rein. Natürlich ist meine Familie nicht immer zu Hause, sondern muss auch mal in Kindergarten, Schule und zur Arbeit. Das macht mir nichts aus, denn ich kann auch mal gut ein paar Stunden alleine bleiben. Stubenrein bin ich natürlich auch, was sonst.

Jetzt habe ich schon ganz viel über mich erzählt und darüber, was ich hier in den vergangenen Wochen schon alles gelernt habe.
Deshalb nun zu MEINEN Wünschen für ein endgültiges Zuhause:
Ich wünsche mir eine Familie (oder Einzelperson), die schon ein wenig „Hundisch“ spricht, also schon mal einen Hund hatte(n) und die mir ein bißchen Zeit gibt, um mit allen Familienmitgliedern warm zu werden und anzukommen.
Ein bereits vorhandener Hund wäre toll, ist aber kein Muss. Um mir den Start in der neuen Umgebung zu erleichtern (und letztlich auch euch), wäre es schön, wenn ihr zumindest ein paar souveräne Hundekumpels kennt, mit denen wir zusammen unsere Runden drehen könnten. Die könnten mich dann in das neue Revier einweisen.

Ach ja, jetzt hätte ich es fast vergessen: ihr müsst richtig tolle Bauchkrauler*innen sein, denn das ist ein Luxus, den ich jeden Abend seeeeehr genieße und nicht mehr aufgeben möchte ? alles klar? Wenn ihr also meint, dass ihr so richtig gut im Bauchkraulen seid, dann meldet euch bei meiner Pflegefamilie und wir verabreden uns zu einer großen Spazierrunde und lernen uns kennen.

Um euch auf euren Besuch bei mir vorzubereiten:
Ich bin kein Hund, der freudig auf euch zu laufen wird. Ich brauche Zeit, um mich auf Menschen einzulassen. Wenn ihr mir diese Zeit gebt, dann werdet ihr eine treue Partnerin bekommen. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre, wenn du/ihr vor meinem Umzug dreimal zum Spazierengehen und Gewöhnen zu mir kommen würdet. Uns allen würde das einen guten Start ins neue, gemeinsame Leben sehr erleichtern.