Ein Jahr Netzwerk RumänienStreuner

Ein Überblick in Stichworten, ein Video und Hintergrundinformationen über unser erstes Jahr als Netzwerk Rumänienstreuner.

Der gemeinnützige Verein Netzwerk Rumänienstreuner wurde am 16. 08. 2021 gegründet!

Seit September 2021 sind wir in der Stadt Piatra Neamț und umliegenden Gemeinden im Nordosten von Rumänien aktiv. Wir waren im September 2021 und im  Mai/Juni 2022 selber vor Ort, um uns ein Bild der Lage zu machen. Sie ist mit einem Wort zu beschreiben: katastrophal!
Detaillierte Reiseberichte finden Sie hier: https://netzwerk-rumaenienstreuner.de/reiseberichte

So vieles hat sich in diesem einen Jahr ereignet, das wir bislang nicht für möglich gehalten hätten!
Ingrid Weidig war als 1. Vorsitzende seither zweimal in unserem neuen Arbeitsgebiet in Piatra Neamt und Umgebung, insgesamt gut drei Wochen lang. Dabei ist die Situation vor Ort in ihrer ganzen Grausamkeit, die Verflechtungen von Geld, Lokalpolitik und angeblichem Tierschutz und das, was teilweise hinter den Kulissen im Namen des Tierschutzes in Rumänien geschieht, für uns sehr viel deutlicher geworden.

Positiv hervorzuheben ist das unermüdliche Engagement vieler – oft sehr junger – einheimischer Menschen in Neamt für die Tiere auf den Straßen und gegen die Machenschaften der Betreiber des Städtischen Tierheims in der Hauptstadt des Regierungsbezirks Piatra Neamt.
Wir haben fantastische Menschen dort kennengelernt, die mit viel Mut gegen eine übermächtige Verflechtung der Gemeindeverwaltung  mit der gewinnorientierten Betreibergesellschaft  Salubritas ankämpfen, immer wieder Felsbrocken wegräumen, die ihnen in den Weg geworfen werden und sich im Sinne der Hunde tagtäglich auf vielen Ebenen engagieren.

Ihnen wollen wir helfen. Hier müssen wir unterstützen und versuchen, Einfluß zu nehmen und Dinge veröffentlichen, die gerne im Dunklen bleiben. Das rumänische Tierschutzgesetz ist gar nicht mal so schlecht: Vieles ist geregelt, vieles könnte verbessert werden. Aber leider kümmert sich niemand darum, dass die gesetzlichen Vorgaben, wie ein Tierheim zu führen ist, auch eingehalten wird. Hier gibt es schlimmste Missstände!
Darüber lesen reicht nicht aus, um zu verstehen, was wir meinen. Bitte schauen Sie sich das Video an. 
Anmerkung: Es ist nicht für Kinder geeignet. Es gibt darin sehr traurige Szenen von sterbenden Welpen.

Einige wichtige Hintergrundinformationen: Der Verwaltungsdienst für streunende Hunde in der Gemeinde Piatra Neamț ist dem Handelsunternehmen Salubritas SA übertragen

Salubritas SA gehört der Stadtverwaltung von Piatra Neamț, die auch Eigentümerin des städtischen Tierheims ist. 

Dies sind die offiziellen Statistiken der DSVSA Neamt (Direcţia Sanitară-Veterinară Şi Pentru Siguranţa Alimentelor) zum Städtischen Tierheim in Piatra N. von Januar 2018 bis Mai 2022. Sie sind erschreckend!

  • Eingefangene Hunde: 4.055
  • Adoptierte Hunde: 2.423
  • Tote Hunde: 1.443
  • Hunde im Tierheim: 189

Tote Hunde insgesamt: 1.443 – wie sind sie gestorben?

  • Eingeschläfert: 53%
  • Andere Ursachen: 47 %

In fast viereinhalb Jahren starben 676 Hunde an Krankheiten, Hunger, Aggression oder … Wir haben keine offiziellen Daten darüber. Insbesondere ganz kleine Welpen, die im Tierheim ankommen und innerhalb kurzer Zeit versterben, werden wahrscheinlich gar nicht erst registriert. Was dort als „Einschläfern“ bezeichnet wird, hat nichts mit unseren Vorstellungen eines sanften Einschlafens zu tun. Es geschieht grundsätzlich im Verborgenen, es soll nichts nach aussen dringen.

Die neueste Meldung besagt, dass der Gemeinderat von Piatra Neamț im Haushalt 2022 wie in den Vorjahren kein Geld für Sterilisationskampagnen bereitgestellt hat. Im Juli 2022 stimmte der Stadtrat in 41 Sekunden einstimmig dafür, die Kosten des öffentlichen Tierheims zu begrenzen, indem 50 % der auf seinem Territorium gefangenen Hunde eingeschläfert werden. Über 800 Hunde in zwei Jahren! Eine Lösung im Sinne des Tierschutzes ist das nicht!

Zudem wird es uns NGO’s durch unterschiedliche, teils absurde Maßnahmen wie gesetzeswidrige Verbote und erzwungene Bedingungen zunehmend erschwert, Hunde aus dem Tierheim zu retten. Man ist nicht wirklich daran interessiert, dass Hunde das Tierheim lebend verlassen. Die großen Gefriertruhen im Raum für „Operationsnachsorge“ sind erschreckend,  die sogenannten öffentlichen Adoptionsveranstaltungen nur ein Deckmäntelchen.

Seit 2018 sind dort Tierschutz-Organisationen aus dem westlichen Ausland und aus Rumänien selbst engagiert, um von dort Hunde vor der Tötung zu retten.
Alleine kann kein Verein dort bestehen, nur in Zusammenarbeit ist es möglich, etwas zu bewirken und langfristig ein Umdenken zu erreichen!

wir arbeiten zusammen mit: 

  • association Mukitza Fourièrre Piatra Neamt aus Frankreich
  • Spitz & Pawtners e.V. aus Deutschland
  • Bibbis Hundewelt
  • Aktionsbündnis Hund auf’s Herz aus Deutschland
  • Ham Network aus Piatra Neamt
  • Youth for Neamt
  • associatia înca o sansa mit Claudia Filip
  • und vielen Einzelpersonen, insbesondere Mirela Arvinte ….

Nur gemeinsam konnten wir auch die letzte große Kastrationsaktion im Mai/Juni 2022 mit Gesamtkosten von über 6.000 Euro finanzieren. (es wurden 200 Hunde unfruchtbar gemacht, siehe dazu den Reisebericht )

Es ist noch wahnsinnig viel dort zu tun, und wir versuchen auch auf politischer und juristischer Ebene gegen die Machenschaften vorzugehen, zum Beispiel bringen wir schriftlich Beschwerden bei der Tierschutzpolizei vor, Klagen gegen Salubritas … Wir wollen Sand im Getriebe sein! wir wollen Machenschaften aufdecken und stören.

Ganz besonders wollen wir den Hunden helfen. Sie sind die Schwächsten und die Unschuldigsten  in diesem gnadenlosen Business um sehr viel Geld!

Im diesem einen Jahr haben wir viel Geld ausgegeben, unter anderem

  • für die Beteiligung an mehreren Kastrationsaktionen in Rumänien (3.540 € = 76 Hündinnen, 6 Rüden, 36 Katzen und 14 Kater)
  • für Tierarztkosten unserer geretteten Hunde in Rumänien (2.900 €)
  • für Pflegestellen und Futter unserer geretteten Hunde in Rumänien (4.213 €)
  • für Transporte von Hunden nach Deutschland (4.670 €)
  • für Tierarzt- und Extrakosten (Rolli für Happy) der Pflegehunde in Deutschland (1.728 €), 

wir wollen weitermachen und sind hoch motiviert! dafür brauchen wir weiterhin Ihre und Eure Unterstützung:

  • sei es finanziell, z.B. Spenden für Kastrationen, oder Futterkosten der Hunde
  • sei es durch Verbreiten unsere Homepage oder Facebookseiten
  • sei es durch Adoption eines Hundes
  • oder -mit entsprechender Hundeerfahrung- als Pflegestelle für einen Hund

Wir arbeiten transparent, sind als gemeinnützig anerkannt und stellen auf Anfrage gerne Spendenbescheinigungen aus. 
Wir bringen und vermitteln Hunde mit Erlaubnis nach §11 TSchG des Veterinäramtes Eschwege.

Hunde für die wir bisher die Verantwortung übernommen haben:
Gesamtzahl: 45. Davon befinden sich derzeit noch 7 in Rumänien auf Pflegestellen, 8 in Deutschland auf Pflegestellen und 30 Hunde wurden schon in ein schönes Zuhause bei lieben Menschen vermittelt!

Wir sagen riesengroßen Dank für jede kleine oder große Unterstützung in unserem ersten Jahr. Wir haben als Netzwerk Rumänienstreuner finanziell bei Null angefangen, aber gemeinsam mit unseren treuen Freunden aus insgesamt 13 Jahren Tierschutz in Rumänien konnten wir in diesen 12 Monaten schon viel erreichen!

1.000-fachen Dank

  • ganz besonders an unsere treuen Spender, die uns als Menschen und unsere Tierschutzarbeit schon seit vielen Jahren kennen und schätzen
  • an unsere Fördermitglieder
  • an alle, die unsere Homepage besuchen und sich informieren
  • an unsere Freunde, die uns auf Facebook folgen und unsere Arbeit dort Wert schätzen und anderen davon erzählen. So konnten wir zahlreiche neue Unterstützer gewinnen.
  • Ganz besonderer Dank geht auch an die lieben Menschen, die Hunde von uns auf Pflegestelle nehmen oder ihnen ein Zuhause geben. 

Nur so können wir an der „Front“ im Tierschutz bestehen und so gut es geht weiter machen. Aufgeben ist keine Option!

Ingrid Weidig, Bernhard Bödeker, Tania Crymble

Spendenkonto
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IBAN: DE45 5225 0030 0000 0527 95
BIC: HELADEF1ESW

Paypal
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